Reizvolle Touren beim Weltgästeführertag in Trier

Trier · Gut 270 Besucher, zehn Führungen und knapp 600 Euro Spenden - der Weltgästeführertag war für die beteiligten Gästeführer von Saar und Mosel ein Erfolg. Trotz des Regens waren zahlreiche Interessierte zu den Rundgängen gekommen.

 Lassen sich vom Regen nicht den Spaß verderben: Führer und Gäste beim einem der besonderen Rundgänge anlässlich des Weltgästeführertags. Foto: Götz Feige

Lassen sich vom Regen nicht den Spaß verderben: Führer und Gäste beim einem der besonderen Rundgänge anlässlich des Weltgästeführertags. Foto: Götz Feige

Foto: Winkens, Ralf (h_st )

Trier. GRÜNderzeit lautete das vom Bundesverband der Gästeführer in Deutschland (BVGD) ausgelobte Motto des diesjährigen Weltgästeführertages. Dass "Grün" dabei in Großbuchstaben geschrieben wird, hat seinen Grund: Denn die Gründerzeitbauten am Trierer Alleenring standen in der Zeit um 1900 tatsächlich noch im Grünen.

Heute dagegen lassen vier- bis fünfspurige Trassen fast vergessen, wie viel Geld man in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts investieren musste, um im Alleenring leben zu dürfen. Doch ein ruhiger Blick die Fassaden hinauf zeigte den rund 40 Teilnehmern der ersten Führung, welch hochherrschaftliche Adressen sich hier verbergen. Gästebegleiterin Eva-Jeanette Scholzen bot spannende Einblicke in die 1920er Jahre, als ein Major mit seiner Familie in die Friedrich-Ebert-Allee 2 zog und zwei Jahre dort wohnte - mit damals noch ungetrübterem Blick auf den Grünzug der Nordallee. Dreißig Jahre später wurde er französischer Staatspräsident. Sein Name: Charles de Gaulle.
Auch in den weiteren Führungen des Tages spielten Gärten und Grünanlagen ebenso eine Rolle.Ein Revolutionär in Beurig


Mit Gästeführer Ewald Thoemmes ging es zum Beispiel zum wilhelminisch-repräsentativen Bahnhofsgebäude. Elke Hermsdorf-Hubertz gelangen seltene Einblicke in die Restaurationsgeschichte des Domes, Tillmann Otto verfolgte anhand bislang ungezeigter Pläne aus dem Fundus des Stadtarchivs die Vision der grünen Stadt am Fluss bis ins 19. Jahrhundert zurück. Dorothe Gasber skizzierte die Anfänge der Trierer Museumsgeschichte im Landesmuseum und Götz Feige ließ die Zeit wiederauferstehen, als an der Stelle der heutigen Sparkasse im Gartenfeld noch das Kloster St. Martin stand.

Am Sonntag lockte Nikolaus Valdenaire als ehemaliger französischer Revolutionär zu einem Spaziergang durch Beurig und beschrieb dessen eher unbekannte Rolle im Vorfeld der Gründerzeit in Saarburg.
Mit Wolfgang Matthes ging es danach in die Glockengießerei Mabilon und im letzten Rundgang des Tages, der ebenso wie alle anderen extra für dieses Wochenende von den Gästebegleitern in Trier, Bernkastel und Saarburg vorbereitet worden waren, mit Kultur- und Weinbotschafterin Christiane Beyer auf Spurensuche in Saarburger Gärten.

Die Spendengelder werden für die Restaurierung alter Buchbestände in der Stadtbibliothek eingesetzt. red

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