Rentierliche Schulden

Zu den Berichten über die Sanierung des Trierer Südbades:

Der TV setzt in der Berichterstattung auf Emotionen. In Bezug auf das Freibad Trier-Süd ist meine unendliche Emotion für das Bad folgende: Anfang der 50er-Jahre, als das Freibad gebaut wurde, ging ich in die Volksschule Trier-Feyen. Unser damaliger Lehrer erzählte uns Geschichten aus dem Leben, um aus uns Kindern "anständige Menschen" zu machen. Als das Freibad fertig war, waren wir Kinder stolz darauf, dass das Bad den ersten Zehn-Meter-Turm in Rheinland-Pfalz hatte, zehn 50-Meter-Schwimmbahnen und dass das Bad damals 1,5 Millionen Mark gekostet hatte. Unser Lehrer erklärte uns sinngemäß den Begriff der rentierlichen Schulden. "Zur Finanzierung muss man Schulden machen. Aber die Schulden sind rentierliche Schulden, weil man in Zukunft einen Beitrag zur Gesundheit der Menschen macht." Der Gedanke heute durch solche Freizeiteinrichtungen in die Gesundheit der Bürger Geld zu investieren, ist aktueller denn je. Aber zum Nachdenken: Anfang der armen 50er-Jahre war man bereit, für ein Freibad Schulden zu machen und heute? Karl Dahm, Trier

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