Seit sich Klaus Kinski in den 60er Jahren mit Texten wie "Ich bin so wild nach Deinem Erdbeermund" über Deutschlands große Bühnen stöhnte, gab es wohl kaum einen Schauspieler oder Sänger, der dem Image des allzu einseitig rezipierten Mittelalter-Erotikers nicht nachzueifern suchte. Ein erfolgversprechendes Konzept, denn Francois Villon hinterließ ein lyrisches Werk von abgründiger Tiefe.
Jedoch: Verblüffend geradezu, wie das, was Villon vermutlich größtenteils im Kerker schrieb, noch heute, oder sollte man sagen, heute wieder, unter den Nägeln brennt. Es zeugt von brennender Aktualität.
Selten hat ein Dichter die Spannung zwischen Leiden, gesellschaftlichem Zeitgeist und individueller Entfaltung drastischer geschildert. Für ihre herausragende Leistung wurde Schauspielerin Claudia Dylla mit dem Darstellerpreis der Stadt Berlin ausgezeichnet. Ihr zur Seite steht der Schlagzeuger der FolkRock-Gruppe Ghosttown Company, Steffen Sauer.

Beginn ist um 19.30 Uhr, Tickets gibt es im TV-Servicecenter Trier, Neustraße 91.