Trier. Cattenom schnellstmöglich abschalten - und bis es so weit ist, soll permanent die Einhaltung verschärfter Sicherheitsstandards überwacht werden. Dies fordert der Kreistag Trier-Saarburg in einer Resolution zum grenznahen französischen Atomkraftwerk. Verabschiedet werden soll das Papier in der Sitzung am kommenden Montag, 2. Mai, ab 17 Uhr im Kreishaus (weitere Tagesordnungspunkte siehe Extra).
Die Ereignisse im japanischen Atommeiler in Fukushima zeigten auf dramatische Weise, dass Naturkatastrophen Auswirkungen auf den Betrieb von Kernkraftwerken haben könnten, die nach allen menschlichen Handlungsspielräumen nicht beherrschbar seien, heißt es in der Begründung. Bei Störfällen oder Unfällen in Cattenom sei der nur wenige Kilometer entfernt liegende deutsche Landkreis Trier-Saarburg unmittelbar betroffen, weil er in der Hauptwindrichtung Südwest und in Fließrichtung der Mosel liege, heißt es in der Resolution.
Cattenom, eines der größten Atomkraftwerke der Welt und bereits seit 25 Jahren in Betrieb, weise eine lange Liste von Störfällen auf. An die Adressaten (unter anderem Frankreichs Präsident Sarkozy, Bundeskanzlerin Merkel, Bundestag und Landtag) wird appelliert, sich dafür einzusetzen, dass weltweit die Sicherheitsstandards in den Kernkraftwerken erhöht werden, insbesondere hinsichtlich der Notstromversorgung für das Kühlen der Reaktoren. Überalterte Reaktoren und solche, die den Sicherheitstests nicht entsprechen, sollen abgeschaltet werden. alf
Tagesordnung Kreistag, Montag, 2. Mai, ab 17 Uhr im Kreishaus: 1. Mitteilungen, 2. Sozialraumorientierte Jugendhilfe, 3. Entwicklung Cattenom, 4. Neuregelung Regelsätze SGB II und SGB XII; Umsetzung Bildungs- und Teilhabepaket, 5. Bedeutsame Verkehrsprojekte in der Region Trier, 6. Änderung Satzung Gebühren Veterinär- und Lebensmittelüberwachung.