Respekt aufbauen, Vorurteile abbauen

Auseinandersetzungen auf dem Schulhof zwischen Gymnasiasten und Hauptschülern begegnet das Schulzentrum am Mäusheckerweg mit einem erlebnispädagogischen Verhaltenstraining. Alle Sechstklässler verbringen einen Vormittag zusammen in der Sporthalle. Mit dem Kennenlernen wächst der Respekt, und die Vorurteile schwinden.

 In der Mäusheckerhalle bewältigen Gymnasiasten und Hauptschüler gemeinsam die gestellte Aufgabe und nähern sich einander an. TV-Foto: Sybille Schönhofen

In der Mäusheckerhalle bewältigen Gymnasiasten und Hauptschüler gemeinsam die gestellte Aufgabe und nähern sich einander an. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Trier-Ehrang. (sys) Ein Flugzeug mit allen Sechstklässlern des Schulzentrums am Mäusheckerweg muss im Dschungel notlanden. Ganz auf sich alleine gestellt können sich die Schüler nur retten, wenn sie zusammenhalten und die vor ihnen liegenden Aufgaben gemeinsam meistern. Das ist das Szenario in der Mäusheckerhalle, die Lehrer der Hauptschule und des Gymnasiums in einen Dschungelparcours verwandelt haben. Hier stellen sich die Schüler in sechs Teams sportlichen Herausforderungen und Denksportaufgaben. Die Gruppen aus Schülern beider Schulformen zusammengesetzt sind. Ziel ist, Vertrauen, Verständnis und Respekt gegenüber Schülern der jeweils anderen Schule aufzubauen, erklärt Karin Sattler, Rektorin der Hauptschule. Dabei müssen gemeinsam Strategien geplant, miteinander kommuniziert und Berührungsängste abgebaut werden. Michael Vogel, Sozialpädagoge an der Hauptschule, der mit Michael Backes, Vertrauenslehrer am Friedrich-Spee-Gymnasium (FSG), die Idee zu dem Lern- und Verhaltenstraining hatte, zieht eine positive Bilanz: "Die Gruppen wachsen schnell zusammen. Die Zusammenarbeit funktioniert gut." Und Backes sagt: "Es geht verdammt harmonisch ab." Hauptschüler Kevin Regnery (13) gibt zu, dass es auf dem Schulhof nicht immer so friedvoll sei. Gemeinsam mit den Gymnasiasten den Dschungelparcours zu meistern war "am Anfang komisch", erzählt er. Aber am Ende ist er einer Meinung mit Rico Naujoks (11), Til Steinmetz (11) und Philipp Lattig (11): Der Tag sei "lustig" und "cool" gewesen. Das Ziel ist erreicht: "Wir verstehen uns jetzt besser." Das Rezept ist simpel: gegenseitiges Kennenlernen. Hermann Bous, Schulleiter des Gymnasiums, befürwortet eine Weiterführung des erlebnispädagogischen Tages für die Orientierungsstufe der künftigen Realschule plus und des Gymnasiums ab dem kommenden Schuljahr.

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