Respekt für die "Menschen am Rande"

Mit der Kampagne "Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft" setzt sich die Caritas 2009 bundesweit dafür ein, dass "Menschen am Rande" mehr Aufmerksamkeit erhalten. Auch die Caritasverbände im Bistum Trier unterstützen diese Kampagne mit Veranstaltungen und öffentlichen Aktionen.

Trier. (red) Die Diözesan-Caritasdirektorin Birgit Kugel erläutert die Hintergründe der Kampagne "Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft": "Für Menschen, die durch Arbeitslosigkeit, eine Suchterkrankung, Überschuldung oder psychische Probleme in materielle Not geraten und ein Leben am Existenzminimum führen, ist es zunehmend schwieriger geworden, sich selbst aus Armut und sozialer Isolation zu befreien."

Deshalb sei es nach Auffassung der Caritas wichtig, die sozialpolitischen Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass Menschen in sozialen Notlagen wieder einen Weg in die Gesellschaft finden könnten. Dazu zählten vor allem verbesserte Chancen auf Bildung und Qualifizierung, Ausbildung und Arbeitsplätze für gering Qualifizierte.

Gefordert sei jedoch auch die Aufmerksamkeit jedes Einzelnen für die Situation von "Menschen am Rande" und ein sensibler Blick im Umgang miteinander. Die Kluft zwischen armen Menschen und denjenigen, die eine gesicherte Existenz haben, werde zunehmend größer. Eine aktuelle Studie zur Diskriminierung in der Gesellschaft belege dies: 2008 vergab der Deutsche Caritasverband einen Auftrag an Sinus Sociovision (Heidelberg). Die Auswertung zeigte: Die meisten Menschen begegnen Randgruppen gar nicht. Zwar geht die Mehrheit davon aus, dass es Armut in Deutschland gibt, aber 87 Prozent kennen persönlich keine armen Menschen. Die Begegnung unterschiedlicher Lebenswelten findet also immer weniger statt. In dieser Situation will die Caritas 2009 Grenzen überwinden und zur Kommunikation ermutigen.

Hilfeangebote für Menschen am Rande: Die Caritasverbände im Bistum Trier und katholische soziale Einrichtungen unterhalten nach eigenen Angaben ein breites Hilfenetz für Menschen in Not, beispielsweise für überschuldete Menschen, Suchtkranke, Menschen ohne Wohnung, Langzeitarbeitslose und sozial benachteiligte Jugendliche.

Infos zur Kampagne "Soziale Manieren für eine bessere Gesellschaft": www.caritas-trier.de

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