Rettungsboot kommt über Land

Trier · Der Ortsverband Trier des Technischen Hilfswerks hat ein modernes Rettungsboot erhalten, um künftig neue Aufgaben wahrnehmen zu können - darunter die Wasserrettung von Mensch und Tier. Außerdem können mit dem Gefährt vermisste Menschen gesucht werden.

 In Trier gelandet: Die THW-Mitarbeiter Jens Tull (links) und Stefan Houver nehmen das neue Boot mit Sonderausstattung in Empfang. Foto: THW Trier

In Trier gelandet: Die THW-Mitarbeiter Jens Tull (links) und Stefan Houver nehmen das neue Boot mit Sonderausstattung in Empfang. Foto: THW Trier

Trier. Lange musste der Ortsverband Trier des Technischen Hilfswerks (THW) auf das neue Rettungsboot warten. Gleich mehrmals verschob sich der Liefertermin, bevor zwei Helfer des THW-Ortsverbands Trier den Katamaran in Rostock abholen konnten. Auf dem Landweg wurde das fast siebeneinhalb Meter lange und etwa 1,4 Tonnen schwere Rettungsboot in seine neue Heimat an der Mosel gebracht. Am Samstag wird der Neuling der Trierer Flotte in der Nähe vom Schloss Monaise erstmals zu Wasser gelassen.
Neue Aufgaben für die Helfer



Besonders durch das elektronische Navigationssystem des Katamarans wappnet sich der THW-Ortsverband Trier für neue Aufgaben. Ein 3-D-Echolot tastet den Bereich unter Wasser ab und stellt ihn in hoher Auflösung für die Bootsführer dar. Dies erleichtert neben der Fahrt in schwierigen Gewässern vor allem die Suche nach vermissten Menschen. Ergänzt wird das System durch eine Unterwasserkamera.
Eine weitere wichtige Neuerung im Vergleich zu den bisherigen Booten ist die bewegliche Bugklappe. Ähnlich einer Autofähre kann sie durch die Motorhydraulik im Einsatz gesenkt und wieder geschlossen werden, wodurch Menschen, Tiere und Lasten leichter aus dem Wasser ins Boot gehoben werden können. Eine umständliche Aufnahme über die Reling ist nicht mehr nötig.
Der Katamaran kann außerdem direkt von einem Transportanhänger ins Wasser gelassen werden, wodurch er in Notsituationen schneller im Einsatz ist. Auch das Absenken durch einen Kran wie bei den anderen Booten der Flotte des Trierer Ortsverbands ist weiterhin möglich.
Das Rettungsboot hat 76 000 Euro gekostet und wurde aus dem Bundeshaushalt finanziert. Dort sind im Jahr 2013 rund 179 Millionen Euro für die Bundesanstalt THW eingestellt. Denn diese gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern. Lediglich die Unterwasserkamera musste durch Spendengeld bezahlt werden, da sie zur Sonderausstattung gehört. Der neue Trie rer Katamaran kann nicht nur in der Region, sondern auf Anforderung auch bundesweit eingesetzt werden. mwe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort