Wirtschaft Der Rewe-Markt in Föhren kommt – nur wann?

Föhren/Hetzerath · Der Verbandsgemeinderat Schweich beschließt die Einrichtung eines Sondergebiets für großflächigen Einzelhandel in Föhren.

 Noch weist nur ein Schild auf den geplanten Standort des Rewe-Markts am Kreisel in Föhren hin. Über diesen Ast wird der Vollsortimenter künftig erreichbar sein.

Noch weist nur ein Schild auf den geplanten Standort des Rewe-Markts am Kreisel in Föhren hin. Über diesen Ast wird der Vollsortimenter künftig erreichbar sein.

Foto: Albert Follmann

 Ein weiterer Verfahrensschritt zur Ansiedlung eines Rewe-Markts am Ortsrand von Föhren in Richtung Bekond (L 48) ist gemacht: Der Verbandsgemeinderat Schweich hat einer Änderung des Flächennutzungsplans für eine Sonderbaufläche „Großflächiger Einzelhandel” zugestimmt. Zuvor waren im Rat die Anregungen und Bedenken zur Sprache gekommen, die Behörden und Privatpersonen anlässlich der Offenlegung der Pläne gemacht haben. Wie mehrfach berichtet, ist die Ansiedlung eines Rewe-Lebensmittelmarkts (Vollsortimenter) mit einer Verkaufsfläche von 1550 Quadratmeter inklusive Backshop vorgesehen. Investor ist der Polcher Unternehmer Achim Lohner (Die Lohner‘s).

Noch weist nur ein Plakat auf den neuen Großmarkt hin. Es ist an dem neuen Kreisel am Ortseingang angebracht. Die Abbiegespur, die später zu Rewe führen soll, liegt derzeit noch blind. Wann der Markt gebaut oder in Betrieb genommen wird, darauf wollte sich der Investor noch nicht festlegen. Lohner bat gegenüber unserer Zeitung um etwas Geduld. Er wolle noch einige ausstehende Gespräche abwarten, bevor er dataillierte Auskünfte geben könne.

Die von Fachbehörden und einer Privatperson eingereichten Anregungen und Bedenken wurden vom Rat zur Kenntnis genommen. Sie führten nicht zu einer Änderung der Planung. Beispielsweise hatte die Landwirtschaftskammer darauf hingewiesen, dass wertvolle Ackerflächen für die Bewirtschaftung verloren gingen. Den betroffenen Landwirten seien bisher nur unzureichende Ersatzflächen angeboten worden, zudem seien offene Punkte der Oberflächenentwässerung nicht gelöst. Die Frage der Nahversorung für die Bevölkerung sei in diesem Fall höher anzusiedeln als Belange der Landwirtschaft, sagte eine Vertreterin des mit der Bewertung der Eingaben betrauten Planungsbüros Högner (Minheim).

Patrick Beer (Grüne) sagte, er unterstütze grundsätzlich eine bessere Nahversorgung in Föhren, er sei jedoch nicht mit der vorliegenden Planung einverstanden. Der Vollsortimenter bedrohe die Existenz der innerörtlichen Läden, zudem sei die Lage am Ortsrand nicht optimal, beispielsweise für ältere und nicht mobile Menschen. Beer: „Ein kleinerer Markt hätte es auch getan, zumal auch der Markt in Hetzerath vergrößert wird.”

Dem hielt Föhrens Ortsbürgermeisterin Rosi Radant entgegen, das Projekt passe nach Föhren und sei ausgewogen. Man habe mehrere Alternativstandorte für einen Markt im Ort untersucht und keine bessere Lösung gefunden. Es sei vorgesehen, dass Bürger auf Wunsch von Ehrenamtlichen zum Einkaufen gefahren werden. Im Übrigen seien auch auf dem Klostergelände im Ortskern Läden geplant.

In der Tat hängen die geplante Erweiterung von Norma in Hetzerath (von 800 auf 1000 bis 1200 Quadratmeter) und die Ansiedlung von Rewe in Föhren  miteinander zusammen. Im künftigen Raumordnungsplan der Region Trier sollen beide Gemeinden zu einem kooperierenden Grundzentrum aufsteigen. Das legitimiert sie dazu, Grundversorgungsfunktionen zu übernehmen, die über die eigenen Ortsgrenzen hinausgehen. Auch Naurath, Rivenich und Bekond gehören zum Versorgungsbereich. Ebenso spielt der nur wenige hundert Meter vom künftigen Rewe-Markt entfernte Industriepark Region Trier (IRT) mit seinen etwa 2800 Beschäftigten eine wichtige Rolle in der Kunden- und Standortanalyse.

Um die Verträglichkeit des Vorhabens mit den raumordnerischen Zielen nachzuweisen, mussten Föhren (2810 Einwohner) und Hetzerath (2210 Einwohner) ein gemeinsames Einzelhandelskonzept in Auftrag geben. Dieses Papier bildete auch die Grundlage für ein Zielabweichungsverfahren. Dieses wurde nötig, weil der Status von Föhren und Hetzerath im derzeit gültigen Regionalen Raumordnungsplan (ROP) noch keine überregionale Grundversorgung zulässt.

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