Verkehr Landesposaunentag in Trier - Klangvolle Kirche inmitten der Stadt

Trier · Trier ist die neue Hauptstadt der Posaune – das galt jedenfalls am Wochenende: 500 Musiker füllten beim Rheinischen Landesposaunentag die Stadt mit Musik und sorgten für manchen Gänsehautmoment.

 Freiluftkonzert am Domfreihof: An vielen Stellen in der Stadt spielen beim  Landesposaunentag Bläser.

Freiluftkonzert am Domfreihof: An vielen Stellen in der Stadt spielen beim Landesposaunentag Bläser.

Foto: tv/HANS KRAEMER

Am Ende spielten sie noch einmal so richtig auf: Rund 400 Bläser haben beim Festgottesdienst am Sonntag in der vollbesetzten Konstantin-Basilika deutlich gemacht, was Jörg Häusler am Herzen liegt: „Es ist wichtig, dass wir zeigen, wie lebendig Kirche ist“, sagte der Organisator des Landesposaunentags.

Dass Kirche lebendig ist und dass das Landesposaunenwerk zum 70-jährigen Bestehen allen Grund zu Feiern hat, zeigte die dreitägige Veranstaltung in Trier. Überall in der Stadt erklangen Posaunen, Trompeten und Hörner – sogar in den Thermen am Viehmarkt.

Klang auf hohem Niveau gab es  im Innenhof des Kurfürstlichen Palais – dort spielte der Solo-Trompeter des WDR-Sinfonieorchesters, Professor Peter Mönkediek, die „Virtuose Trompete“ – und zog bei strahlendem Sonnenschein die gut 300  Besucher in seinen Bann. Unterstützt wurde er dabei von dem Bläserensemble „Buccinate Deo“ unter der Leitung von Jörg Häusler.

Am Abend war die Bühne am Martin-Luther-Platz, direkt vor der Konstantin-Basilika, frei für den Jazz-Trompeter Rüdiger Baldauf, der nicht nur mit seiner Band Stücke von Michael Jackson auf ganz eigene, spannende Weise interpretierte – sondern auch mit Posaunenchören aus der rheinischen Kirche und Teilnehmern des Landesposaunentages gemeinsam Titel wie „Over the rainbow“ oder „Oh happy Day“, den Choral „Verleihe uns Frieden“ und zum Abschluss „You are not alone“ von Michael Jackson darbot – ein klanggewaltiger Gänsehautmoment.

Organisator Jörg Häusler zeigte sich am Ende der drei Tage in Trier dankbar, dass das Konzept des Landesposaunentages aufgegangen ist: „Wir wollten gemeinsam Kirche nach draußen bringen, auf die Plätze und in die Stadt. Und zeigen: Wir sind Kirche – dass es nur so schallt!“

Der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius, würdigte in seiner Predigt  die Arbeit der Posaunenchöre als wichtige Konstante in der Kirchenmusik. Mit ihrer Musik ließen die Bläser die Menschen erfahren, „was es heißt, aus tiefem Herzen zu jubeln und Gott jauchzend unsere Dankbarkeit zu zeigen“. Dies gelte auch angesichts der Lage der Welt, angesichts von Leid und Ungerechtigkeit – und ganz besonders dann, sagte Pistorius.

Die Schirmherrin des Trierer Landesposaunentages, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, erklärte in ihrem Grußwort nach dem Festgottesdienst, die Stadt habe sich „in den letzten drei Tagen zur Metropole der Posaunen entwickelt“.

Die Posaunenarbeit sei ein wichtiger Bestandteil dessen, was dafür sorge, dass sich junge Menschen nicht von der Kirche abwendeten. Dreyer sagte: „Sie schaffen es mit Posaunenmusik, die Menschen dem Himmel noch ein Stück naher zu bringen.“

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