Medizinische Versorgung Nächster Schritt zu besserer Versorgung - Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Mutterhaus Trier
Trier · Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie: Das Trierer Klinikum Mutterhaus feiert mit prominenten Gästen Richtfest.
Der große Bahnhof unterstrich die Bedeutung des Anlasses: Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Triers OB Wolfram Leibe waren „selbstverständlich“ am Montag im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen dabei. Prominente Gäste für ein Richtfest, zumal man sich bereits vor acht Monaten beim ersten Spatenstich für den Erweiterungsbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie die Ehre gegeben hatte.
Chefarzt Günther Stratmann, der Leiter der Abteilung, wertete die neuerliche Teilnahme als Ausdruck von hoher Wertschätzung: „Wir fühlen uns sehr geehrt.“ Auch nackte Zahlen sprechen für sich: Rund fünf Millionen Euro kostet der Neubau; 3,1 Millionen Euro kommen vom Land. Eine sehr gute und sinnvolle Investition, wie Malu Dreyer in ihrer Festrede betonte. Die räumliche Erweiterung ermögliche es, die hohe Qualität der Arbeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Trier auch in Zukunft sicherzustellen. „Es ist beruhigend zu wissen, dass die jungen Patienten hier gut aufgehoben sind.“
OB Leibe würdigte „die Architekturleistung, die den Rahmen bildet, um optimale Behandlung und Pflege zu gewährleisten“. Der Mainzer Architekt Heinrich Lessing, dessen Büro den Planer-Wettbewerb gewonnen hat, gab dieses Lob weiter an die 20 Firmen, die auf der Baustelle tätig sind. Dort laufe alles harmonisch und nach Zeitplan ab.
Was vor einigen Jahren noch nicht abzusehen war. Lange herrschte Unklarheit darüber, wo die notwendige Erweiterung vonstatten gehen könnte. Die gewählte Lösung ist im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend. Der „wunderbar schlanke Neubau“ (Leibe) erstreckt sich vom Gelände des Mutterhaus-Haupteingangs bis an die Krahnenstraße, wo das inmitten einer Denkmalzone stehende Haus Nummer 6 weichen musste. Stefan Paulus vom Architekturbüro Lessing schuf zur Straße hin eine ensemble-erhaltende Fassade aus Alt und Neu und integrierte historische Bausubstanz wie Buntsandsteingewände.
Das Resultat wird nun genau so, wie es sich Chefarzt Günter Stratmann wünschte: ein bauliches Schmuckstück mitten in der Stadt („und nicht irgendwo auf der grünen Wiese“) und mit einladender Atmosphäre: „An einem Nest kann man sehen, was für ein Vogel darin wohnt.“
Ausgerechnet Stratmann, eine treibende Kraft hinter dem Neubauprojekt, wird dessen Fertigstellung nicht in seiner jetzigen Funktion erleben. Der 53-jährige Kinder- und Jugendpsychiater und klinische Psychotherapeut, der 2017 den in Ruhestand gegangenen Alexander Marcus ablöste, wechselt zum 1. April als Chefarzt ins Pfalzklinikum Klingenmünster, wo er bereits vor seiner Trierer Zeit tätig war: „Aber vielleicht werde ich ja zur Eröffnung eingeladen.“ „Aber sicher“, meinten Mutterhaus-Geschäftsführer Christian Sprenger und Schwester Alexandra Kurg von der Ordensleitung, die sich darüber freuten, dass auch Ministerpräsidentin Dreyer und Stadtoberhaupt Leibe mit dabei sein wollen, wenn voraussichtlich im kommenden Oktober die Fertigstellung des Erweiterungsbaus gefeiert wird.
Der zweite und finale Projektabschnitt steht für Anfang 2021 auf dem Programm: Dann werden im Altbau derzeitige Schulräume zu Patientenzimmern umgebaut.