Richtfest für ein Märchenschloss

Kenn · Studenten und Auszubildende haben in Kenn in gemeinsamer Arbeit ein 35 Meter großes Märchernschloss gebaut - komplett mit Dach, Turm und Wassergraben. Jeder der Teilnehmer konnte das Wissen und die Fähigkeiten aus seiner Ausbildung miteinbringen. Mit einem traditionellen Richtfest wurde der Abschluss des Projekts gefeiert.

 Die Auszubildenden der verschiedenen Handwerksberufe feiern das Richtfest ihres Märchenschlosses. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Die Auszubildenden der verschiedenen Handwerksberufe feiern das Richtfest ihres Märchenschlosses. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Foto: Stefanie Frese-Schwarz (sfs) ("TV-Upload Frese-Schwarz"

Kenn. Im Bauhof der Handwerkskammer in Kenn feierte man ein traditionelles Richtfest: Auszubildende aus verschiedenen Bau- und Ausbaugewerken und Teilnehmer am dualen Studiengang zum Bauingenieur errichteten gemeinsam ein prächtiges Märchenschloss.
Der gemauerte Rohbau des 35 Quadratmeter großen Schlosses mit Strebebögen und -pfeilern, Torbögen und Wehrgängen stand nach zwei Wochen. So gut funktionierte die Zusammenarbeit zwischen den Auszubildenden der Baugewerke und den dual Studierenden. "Mit Handwerkern aus anderen Berufen zusammenzuarbeiten, das motiviert sehr", darin sind sich Maximilian Newen und Thimon Disser, beide im ersten Ausbildungsjahr zum Maurer, einig.
Außerdem spornte sie an, gemeinsam ein großes Objekt zu bauen und nicht nur einzelne Prüfungsgewerke. "In Form, Größe und Zeit festgelegte Prüfungsgewerke gehören zur Ausbildung dazu. Aber das eigenständige Arbeiten an diesem großen Projekt ist etwas ganz anderes. Es spornt an und macht stolz auf die eigene Arbeit", meint Matthias Meis, der als Zimmerer im zweiten Lehrjahr beim Bau von Dach und Turm dabei war.
Genau diesen Teamgeist, die Berufsehre und den Handwerkerstolz auf die geleistete Arbeit wollte Ausbilder Thomas Witzmann mit dem Bau des Märchenschlosses fördern. Er hatte die dualen Bauingenieur-Studenten angesprochen: "Wenn Ihr Lust habt, machen wir was Großes." Die Gruppe wählte Peter Marx, der das Bauingenieurstudium mit einer Ausbildung zum Maurer kombiniert, zu ihrem Polier, und gemeinsam planten die Teilnehmer, welche Stilelemente das Schloss erhalten sollte. Andere Gewerke schlossen sich an - so bauten die Zimmerer eine Flügeltür, Säulen und ein Falltor, die Straßenbauer fertigten ein Kleinmosaik und einen Wassergraben. Für Peter Marx war wichtig, dass er die Theorie aus dem Studium einbringen konnte, aber auch das praktische Arbeiten als Maurer möglich war.
Traditionell feierte man dann mit allen Beteiligten das Richtfest, bei dem der Richtspruch von den Obermeistern vorgetragen wurde. "Wir schaffen zusammen ..." und "Vollbracht und vollendet von Meisterhand ...", diese Ausschnitte aus dem Richtspruch zeigen deutlich den berechtigten Stolz aller auf das gemeinsam Geschaffene. Aus Platzgründen ist für Juli der Abbau des Märchenschlosses geplant. Ausbilder Witzmann wünscht sich aber etwas anderes: "Wir könnten das Schloss für einen guten Zweck versteigern. Bei einer Rückbauparty wird es zerlegt und an einem anderen Ort wieder aufgebaut." Interessenten hat er schon: Zwei kleine Besucher des Richtfestes wünschen sich das Märchenschloss für ihren Spielplatz.

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