Richtig dämmen und Geld sparen

Pausenlos klingelten die Telefone während der zweistündigen Telefonaktion. Lohnt es sich, bei einem 1991 erbauten Haus eine Außendämmung anzubringen? Gibt es Zuschüsse für Außendämmungen? Dies sind zwei der vielen Leserfragen, die Experten der Verbraucherzentrale beantworteten.

Hier eine Auswahl an Fragen und Antworten: Wir haben unser Mietshaus gedämmt, und nun sickert Regenwasser an der Terrasse unter die Außendämmung und zieht in die Hauswand. Wir haben nun ein Unternehmen beauftragt, dass die Dämmung im Sockelbereich zehn Zentimeter abschneiden möchte. Was halten Sie von dieser Lösung?Diplom-Ingenieur Bernhard Andre, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Das könnte das Außenproblem lösen, aber zu einem neuen Problem innen führen. Es entsteht eine Wärmebrücke, die im Innenbereich, abhängig vom Nutzerverhalten, zu Kondensation führen kann. Das Problem kann man nicht vom Schreibtisch aus lösen, sondern ein Sachverständiger muss vor Ort das Detail anschauen, um dann Abhilfe zu schaffen.Wir haben schwarze Flecken auf einer vor fünf Jahren gedämmten Außenwand. Sowohl Firmen als auch ein Sachverständiger sind ratlos. Sie sagen, es seien weder Algen noch ein Schimmelbelag. Haben Sie eine Idee, was das sein könnte?Bernhard Andre: Da muss ich passen. Man sollte schauen, ob es nur eine oberflächliche, optische Beeinträchtigung ist, oder ob die Verfärbung tiefer in den Putz eindringt. Informieren Sie sich, welche Gewährleistung Sie haben. Gegebenenfalls können Sie sich über die Verbraucherzentrale in Mainz auch rechtlichen Rat einholen.Lohnt es sich, bei einem 1991 erbauten Haus eine Außendämmung anzubringen?Bernhard Andre: Welches Material wurde damals verwendet und wie dick ist die Wand? Alle Häuser mit Bauantrag nach dem 1. Oktober 1977 haben einen Wärmeschutznachweis. Der ist Bestandteil der Baugenehmigung. Dort sind alle Bauteile, ihre energetische Qualität und die Bauteilflächen aufgeführt. Mit Hilfe dieser Informationen können die Schwachpunkte ausfindig gemacht werden und Ihnen als Entscheidungsgrundlage dienen.Wir haben ein älteres Haus und planen eine Außendämmung. Vielleicht wollen wir auch noch die Fenster erneuern, aber wohl eher später. Auf was sollen wir achten?Diplom-Ingenieur Dieter Kontor, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Lassen Sie das Gebäude ganzheitlich anschauen! Empfehlenswert ist der sogenannte Gebäude-Energiecheck, den die Verbraucherzentrale für 20 Euro Eigenanteil anbietet. Das hilft, das Konfuse im Kopf zu glätten. Da wird beispielsweise geschaut, aus welchem Material das Gebäude besteht, ob Fenster oder das Dach noch okay sind. Weiter sollten Sie einen Termin mit einem Energieberater vereinbaren. Ein Fachmann kann Ihnen ein optimales Konzept aufzeigen Wenn Sie die Sanierung der Fenster etwa später plant, dann können Sie bereits Vorrichtungen treffen, damit die Fenster später gut in das Dämmsystem integriert werden können.Gibt es Zuschüsse für Außendämmungen?Dieter Kontor: Ja, die gibt es. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW). Sie bietet zwei Varianten an: Zum einen können Sie einen Zuschuss und zum anderen ein zinsgünstiges Darlehen erhalten. Man kann allerdings nur eine der beiden Varianten wählen. Sie können einzelne Maßnahmen wie Außenwanddämmung, die Sanierung von Fenstern oder des Daches bezuschussen lassen. In der Regel werden zehn Prozent der Investitionskosten übernommen, maximal 5000 Euro pro Wohneinheit. Entscheiden Sie sich für das Darlehen, können Sie pro Wohneinheit maximal ein Darlehen von 50 000 Euro aufnehmen. kat

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