Riesige Funkgeräte, strenge Vorgesetzte

Trier-Euren · Für viele kleine Jungs ist Feuerwehrmann ein Traumberuf. Auch für Hans Schiff war der Weg zum Löschzug Euren bereits recht früh klar. Mittlerweile ist der Malermeister seit mehr als 40 Jahren dabei. Im Trierischen Volksfreund erzählt er davon.

 Auch mit 61 Jahren noch aktiv: Hans Schiff von der freiwilligen Wehr in Euren demonstriert das Abrollen eines Feuerwehrschlauchs. TV-Foto: Falk Straub

Auch mit 61 Jahren noch aktiv: Hans Schiff von der freiwilligen Wehr in Euren demonstriert das Abrollen eines Feuerwehrschlauchs. TV-Foto: Falk Straub

Trier-Euren. An seinen gefährlichsten Einsatz erinnert sich Hans Schiff noch ganz genau. "Das war der Großbrand bei der Firma Leyendecker in der Saarstraße", sagt Schiff. Als das Holz-Center am 15. September 1995 brannte, rückte auch Schiff mit drei Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Euren aus. "Als wir alarmiert wurden, habe ich die Flammen bis nach Euren gesehen", sagt Schiff. "Die Hitze vor Ort war dann so stark, dass sich eine Drehleiter verbogen hat."
Der heute 61-jährige Feuerwehrmann kam bei dem Brand in der benachbarten Eberhardstraße zum Einsatz. "Wir haben eine Wand gekühlt, die bereits geglüht hat. Es war so heiß, dass sich Holzstapel selbst entzündet haben, obwohl sie fünf Meter von der Einsatzstelle entfernt waren." Hauptberuflich ist Hans Schiff Malermeister. Zur freiwilligen Feuerwehr kam er über seinen Vater, der selbst bei der Feuerwehr war. Durch Tagesausflüge und Hallenbadbesuche mit der Feuerwehr sei es für ihn schon recht früh klar gewesen, dass auch er beim Eurener Löschzug anfange. Mittlerweile ist Schiff im 45. Jahr dabei. Begonnen hat er am 1. Januar 1967. Damals sei einiges ganz anders gewesen.
"Die Funkgeräte waren so groß", sagt der Malermeister und deutet mit seiner Hand eine Höhe vom Boden bis knapp über die Tischplatte an. Atemschutzübungen habe man kaum gemacht.
Neben der Technik und der verbesserten Ausbildung habe sich vor allem der Umgang mit den Vorgesetzten geändert. Heute sei die Hierarchie viel lockerer, die Chefs nicht mehr so streng. Man könne auch mal mit seinem Vorgesetzten diskutieren.
"Früher hat es hingegen nur vier Persönlichkeiten im Ort gegeben, die etwas zählten: der Pastor, der Bürgermeister, der Lehrer und der Feuerwehrchef. Heute ist das Gott sei Dank anders", sagt Schiff mit einem Schmunzeln.

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