Riesling lockt internationales Publikum

Die Zahl der angebotenen Flaschen fiel etwas bescheidener aus als in den Vorjahren - aber wichtiger war die Qualität ihres Inhalts: 6634 Flaschen Prädikatswein kamen am Freitag bei der Versteigerung des Großen Rings unter den Hammer. Eine Magnumflasche Saarburger Rausch Riesling Eiswein des Weinguts Geltz-Zilliken erzielte als besondere Rarität 1213,80 Euro pro Flasche.

Trier. Von sehr weit her sind viele Bieter angereist, voll besetzt ist die Trierer Europahalle, als Auktionator Eberhard von Kunow zum mehrstündigen Versteigerungsmarathon ans Pult schreitet. Unter den Kaufinteressenten findet sich der dänische Weinhändler ebenso wie der Importeure aus Fernost oder der angelsächsische Großhändler. Die Versteigerungsliste ist lang, die Erwartungen sind groß. Die Kommissionäre, die gleich für ihre Kunden im Saal steigern werden, stehen vor dem Auktionatorpult mit den Katalogen "bewaffnet" bereit.

Zum Vergnügen sind sie nicht hergekommen - hier geht es um Spitzenweine, und damit auch um (mögliche) Spitzenpreise.

"Das ist keine Schauveranstaltung, sondern eine kommerzielle Versteigerung", rückt Auktionator von Kunow zum Auftakt die Dinge zurecht, während im Saal bereits eine 2008er Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese vom Weingut Joh. Jos. Prüm + Dr. Manfred Prüm aus Bernkastel-Wehlen zur Probe kredenzt wird. Sie bewegt sich wie auch die "Einstiegsweine" der folgenden Weingüter mit einem Ausgebot von 18 Euro noch in den preislichen Niederungen - was allerdings bei einer Versteigerung des Großen Rings durchaus relativ zu sehen ist. Die Kommissionäre bieten, und von Kunow zählt die Gebote hoch. Bei 41,27 Euro fällt erstmals der Hammer. Die ersten 336 Flaschen à 0,75 Liter haben ihren Besitzer gewechselt. In weitaus höheren Sphären bewegt sich das letzte Ausgebot des Weinguts Prüm: eine 2008er Graacher Himmelreich Riesling Auslese mit Goldkapsel. Die drei davon vorhandenen 1,5-Liter-Flaschen kommen für jeweils 558,35 Euro unter den Hammer - 240 Euro war das Ausgebot. Es ist der erste Zuschlag mit Publikumsapplaus an diesem Tag.

Die Spitzenprodukte von insgesamt 16 Weingütern von Mosel, Saar und Ruwer muss der Auktionator an den Mann - oder die Frau - bringen.

Mit verhaltener Spannung warten Wolfgang Mertes vom Weingut Reichsgraf von Kesselstatt aus Morscheid und Hans-Joachim Zilliken, Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken aus Saarburg, auf den großen Schlussakkord. Für Kesselstatt präsentiert Mertes eine 2007er Scharzhofberger Riesling Trockenbeerauslese, die 0,75-Liter-Flasche ist mit 450 Euro angesetzt, die 0,375-Liter-Flasche mit 225 Euro. Die Versteigerung erbringt 704 Euro für die große und 364,14 Euro für die kleine Flasche. Den Vogel schießt aber das Weingut Geltz-Zilliken mit seinem 1989er Saarburger Rausch Riesling Eiswein ab: Mit jeweils 500 Euro waren die sechs vorhandenen 1,5-Liter-Magnumflaschen angesetzt - je 1213,89 Euro erzielten sie. Der Spitzenwert des Tages.

Alle Ergebnisse im Internet unter www.volksfreund.de

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