Rioler demonstrieren für Longuicher Schule

Longuich/Riol/Fell · Mit Protestplakaten und einer Unterschriftenliste haben Familien aus Longuich und Riol den Schulträgerausschuss der VG Schweich an der Grundschule in Longuich empfangen. Ihre Forderung: Die Rioler Kinder sollen weiter in Longuich unterrichtet werden.

 Bürgermeisterin Christiane Horsch (vorne rechts) trifft am Rande eines Ortstermins des Schulträgerausschusses Eltern aus Riol und Longuich. Sie haben zusammen mit ihren Kindern eine kleine Demo organisiert und protestieren gegen eine mögliche „Auslagerung“ von Erstklässlern nach Fell. Foto: privat

Bürgermeisterin Christiane Horsch (vorne rechts) trifft am Rande eines Ortstermins des Schulträgerausschusses Eltern aus Riol und Longuich. Sie haben zusammen mit ihren Kindern eine kleine Demo organisiert und protestieren gegen eine mögliche „Auslagerung“ von Erstklässlern nach Fell. Foto: privat

Longuich/Riol/Fell. Das erlebt der Schulträgerausschuss auch nicht alle Tage: Als die Mitglieder am Mittwoch die Räume der Grundschule in Longuich in Augenschein nehmen wollen, erwartet sie eine kleine Demo. Eltern und Kinder skandieren "Wir wollen nach Longuich" und halten Plakate hoch, auf denen steht "Kindeswohl muss an erster Stelle stehen" oder "Macht unsere Gemeinschaft nicht kaputt".
Der Hintergrund: Im nächsten Schuljahr und teilweise in den Folgejahren sind die Jahrgänge so stark, dass zwei erste Klassen zur Grundschule Longuich-Riol stoßen. Dafür ist die Schule räumlich aber nicht ausgelegt. Der Besuch des Schulträgerausschusses an den Grundschulen Longuich und Fell sollte der Entscheidungsfindung dienen. Diskutiert werden drei Lösungsansätze: Erstens: ein Anbau von mindestens zwei Klassenräumen in Longuich, geschätzte Kosten rund 700 000 Euro. Zweitens: zwei mobile Klassenräume (Container) für Longuich, geschätzte Kosten für drei Jahre 200 000 Euro (Miete) oder 240 000 Euro (Kauf). Drittens: Auslagerung der einzuschulenden Rioler Kinder zur Grundschule Fell, die noch Raumkapazitäten hat (wobei Geschwisterkinder nach wie vor die Möglichkeit haben sollen, nach Longuich zu gehen).
"Alle Varianten sind lösbar, die Ratsmitglieder werden sich das nicht einfach machen", sagt Bürgermeisterin Christiane Horsch. Es gehe darum, in Longuich "eine kurzweilige Spitze von drei Jahren" aufzufangen. Eine Erweiterung werde allerdings nur dann genehmigt und vom Land durch Zuschüsse gefördert, wenn der Mehrbedarf dauerhaft sei. Ein Wechsel nach Fell käme auch erst im übernächsten Schuljahr zum Tragen, so Horsch, im nächsten Schuljahr könne der Bedarf in Longuich noch durch die Umfunktionierung des Musikraums zu einem Klassenraum gedeckt werden. Ihr Ziel sei es, alle Schulen in der VG Schweich so lange wie möglich zu erhalten; keinesfalls sollte eine Schule gegen die andere ausgespielt werden. Beide Schulen, Longuich und Fell, seien hervorragend. Die Bürgermeisterin erinnert daran, dass die Rioler Kinder früher schon mal nach Fell zur Schule gegangen sind.
Unterdessen verfolgen die besorgten Rioler Eltern gespannt die weitere Entwicklung. Sie hoffen, dass der Verbandsgemeinderat im Juni ihren Argumenten folgt und den Schulbezirk Longuich-Riol zusammenhält.

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