rm._guten_morgen

Das war wahrlich kein guter Morgen gestern Morgen. Beim Betreten meines Büros kurz nach 8 Uhr denke ich, ich bin im falschen Film. Dort, wo sich am Abend zuvor noch mein Laptop befunden hat, liegen nur noch herausgezogene Kabel.

Von meinem tragbaren Computer keine Spur. Das selbe Bild gegenüber am Arbeitsplatz meiner urlaubenden Kollegin: Kabel ohne Anschluss.Ziemlich schnell bestätigt sich die böse Befürchtung: Da ist jemand ins Pressecenter am Nikolaus-Koch-Platz eingedrungen, hat Schubladen und Schränke durchwühlt und neben den beiden Redakteurs-Laptops auch noch den Inhalt der Kaffeekasse mitgenommen.Der Geld-Verlust lässt sich verschmerzen. Der eines "mobilen Büros" nicht, denn es ist der Super-Gau, der mich arbeitsmäßig um Lichtjahre zurückwirft. Fotos, Dokumente, Aufzeichnungen, Recherche-Resultate - alles futsch. Ein straff durchorganisierter Arbeitstag fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Während ich noch telefonisch Termine verschiebe und die Kollegen in der Zentrale informiere, ist die Polizei auch schon da. "Herzliches Beileid" wünscht eine Kundin im Pressecenter, die nebenan das Spurensicherungs-Treiben im Redaktionsbüro mitbekommt. Die Kollegen in der TV-Systemadministration (danke, Jungs!) treiben schnell ein Ersatzgerät auf und machen es fit für den Redaktionseinsatz. Um die Mittagszeit bin ich wieder einsatzfähig. Erste "Amtshandlung": Ich schreibe diese "Guten Morgen"-Kolumne - schon aus autotherapeutischen Gründen. So viel Betroffenheitsjournalismus muss gestattet sein, um sich den Frust von der Seele zu schreiben. Der Ärger über den Laptop-Dieb und den ideellen Schaden, den er verursacht hat, wird so schnell nicht verfliegen. Allenfalls die Rückgabe der Geräte könnte mich dazu bringen, meine üblen Verwünschungen zurückzunehmen.

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