Rock und Pop für Straßenkinder

Trier · Das Risiko, in die Hände von Menschenhändlern zu geraten, ist für Straßenkinder groß. Um sie zu schützen, hat eine Organisation aus Luxemburg ein EU-Projekt gestartet. Finanzielle Unterstützung dafür bieten vier regionale Bands auf einem Benefizkonzert am 20. Dezember in der Tufa.

Trier. Vier Bands aus der Region sollen am Freitag, 20. Dezember, das Publikum in der Tuchfabrik begeistern: The Rustlers als Rhythm & Blues Band, Bluesaorsch mit Rockmusik, Uwe Heil & Band mit amerikanischem Folkrock. Die Band Projekt 54 schließlich präsentiert ihren Mix aus Pop und Punkrock. Mit den Bands soll das Publikum generationenübergreifend angesprochen werden, erklärt Reinhard Müller, Geschäftsführer der Organisation, die das Konzert veranstaltet, dem EFSC. Die Abkürzung steht für European Federation for street children (auf deutsch: Europäischer Verband für Straßenkinder).
Das Benefizkonzert soll auch auf die Ziele der Organisation aufmerksam machen. "Musik und Kultur sind eine wichtige Brücke um mehr Bewusstsein für unser Anliegen zu schaffen", sagt Müller. Das Anliegen ist das aktuelle Projekt des EFSC. Im Zuge dieses Projekts setzt sich der EFSC für die Prävention von Menschenhandel ein, der oftmals Straßenkinder betrifft. Der EFSC ist eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Luxemburg, der sich gemeinsam mit 34 anderen Mitgliedsorganisationen für die Unterstützung von Straßenkindern und ihren Schutz vor Gewalt und Ausbeutung einsetzt.
Dazu agiert der EFSC auch als Vermittler zwischen den Entscheidungsträgern in der EU-Politik und den Organisationen. "Wir wollen in diesem Umfeld als eine Art konstruktiver Störenfried auftreten, um auf die Probleme aufmerksam zu machen. In Brüssel wissen die Politiker kaum, wie es kleinen Organisationen geht", erläutert Reinhold Müller. Das aktuelle Catch and Sustain -Projekt (übersetzt etwa: Auffangen und Aufrechterhalten) zielt vor allem darauf ab, Fachkräfte wie Sozialarbeiter mit konkreten Trainigsprogrammen zu schulen, um Kinder vor Menschenhandel im Vorfeld schützen zu können.
"Es handelt sich um ein gesamteuropäisches Phänomen. Straßenkinder sind eine Gruppe, die allzu sehr im Dunkeln verschwindet. Deshalb setzen wir auch auf eine gesamteuropäische Vernetzung", erklärt Müller.
Für die Finanzierung des Projekts, für das zwischen zehn und 20 Prozent der Gelder nicht aus EU-Quellen stammen müssen, veranstaltet der EFSC nun erstmalig ein Benefizkonzert. "Die Trierer sind Musikliebhaber, und von Seiten der Tufa bestand die Bereitschaft, uns einen netten Rahmen für das Konzert zur Verfügung zu stellen", erklärt Müller die Wahl Triers als Ort für die Veranstaltung.
Für das Konzert hat der EFSC zudem prominente Unterstützung gewinnen können: Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat die Schirmherrschaft übernommen.
Veranstaltungsbeginn ist um 20 Uhr. Ticketvorverkauf im TV-Service-Center Trier, unter der TV-Tickethotline: 0651/7199-996 sowie im Internet: www.ticket.volksfreund.de

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