Römer, Mühlsteine und ein Heiliger

TRIER/BERDORF. Seit inzwischen 26 Jahren ist die Hubertusmesse im luxemburgischen Berdorf ein besonderes Ereignis für die Einwohner diesseits und jenseits der Grenze. 700 Besucher kamen in diesem Jahr.

Die Parkwiese ist überfüllt mit Autokennzeichen aus der Eifel. Rund 700 Jäger, Jagdfreunde und Naturliebhaber füllen die Sitzreihen und die Hänge vor der "Houllay", einer von den Römern geschaffenen Felsenhöhle. Früher brachen die Römer ihre Mühlsteine im Berdorfer Sandsteinmassiv mit seinen an menschliche Behausungen erinnernden Höhlen und bizarren Felsformen. Die in großer Höhe gebrochenen Steinplatten fielen auf hoch aufgeschichtete Reisighaufen. Nach deren Abbrennen lagen die Steine zum Abtransport bereit. Heute gibt es in diesem natürlichen Amphitheater kulturelle Veranstaltungen aller Art. So auch jedes Jahr am ersten Novembersonntag die Messe zu Ehren des Heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger. Organisator ist das Berdorfer "Syndicat d'Initiative", und dessen Vertreter Ern Valerius spricht ein Grußwort. Pastor Carlo Morbach predigt über den Zusammenhang von Mensch, Natur und Jagd. "Natürlich ist der tödliche Jagdtrieb der Tiere grausam", sagt er, "aber in der Natur gilt: fressen und gefressen werden."Jagdbläser umrahmen Messe eindrucksvoll

Die Messe hät der Geistliche auf Deutsch, Französisch und Luxemburgisch. Eindrucksvoll umrahmen die Jagdbläser St. Hubertus Luxemburg, die seit 30 Jahren aus deutschen, französischen und luxemburgischen Bläsern bestehen, die Andacht. Die Klänge ihrer Jagdhörner brechen sich an den Wänden der Sandsteinhöhle, und ihr heller Hall klingt weit durch den Wald. Einige Hunde wähnen sich auf der Jagd und jaulen fast im Takt mit den Bläsern mit. Zahlreiche Besucher kommen seit Jahren zur Berdorfer Hubertusmesse. Viele Bollendorfer gehen den fünf Kilometer langen Weg nach Berdorf zu Fuß. Den Ehrentag des Heiligen feiern sie nach der Messe bei Wildragout und Kuchen in der Halle des Campingplatzes "Maartbësch" weiter.

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