Rote Taschen machen den Unterschied zwischen den Geschlechtern

Mit roten Taschen wollen die Veranstalter des Equal Pay Days die unterschiedliche Bezahlung zwischen den Geschlechtern thematisieren. Im Kino wird die Benachteiligung der Frauen in dem Film "We want Sex" thematisiert.

 Werben mit roten Taschen für den Tag der gleichen Bezahlung (von links): Gleichstellungsbeauftragte Anne Hennen, Hildegard Welter (IG Metall Trier), Karin Beetz (Terre des Femmes Trier), Ruth Marein de Bueno (Katholische Arbeitnehmerbewegung) und Petra Erbrath (Geschäftsführerin des kfd-Diözesanverbands Trier). Foto: Bistum Trier

Werben mit roten Taschen für den Tag der gleichen Bezahlung (von links): Gleichstellungsbeauftragte Anne Hennen, Hildegard Welter (IG Metall Trier), Karin Beetz (Terre des Femmes Trier), Ruth Marein de Bueno (Katholische Arbeitnehmerbewegung) und Petra Erbrath (Geschäftsführerin des kfd-Diözesanverbands Trier). Foto: Bistum Trier

Trier. Frauen verdienen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 23 Prozent weniger als Männer. Grund dafür ist unter anderem der hohe Frauenanteil an Teilzeitbeschäftigten. Außerdem sind mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor weiblich. In Führungspositionen befinden sich Frauen nur selten.

Darüber hinaus unterbrechen und reduzieren Mütter ihre Erwerbstätigkeit für Kindererziehung und Pflegeaufgaben häufiger als Väter. Im europäischen Vergleich ist der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern nur in Österreich und Tschechien größer als in Deutschland.

Um auf diese Ungleichheit aufmerksam zu machen, wurde 2008 zum ersten Mal der Equal Pay Day organisiert. Die katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Trier, die IG Metall, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Trier-Saarburg, der Bezirksverband Trier-Eifel der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und Terre des Femmes Trier haben sich in einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen, um die bundesweite Aktion in der Region Trier zu organisieren.

"Wir wollen gleichen Lohn für gleiche Arbeit", macht Hildegard Welter von der IG Metall klar. Die kfd im Bistum Trier fordert einen flächendeckenden, branchenübergreifenden Mindestlohn und die Gewährleistung des soziokulturellen Existenzminimums. "Die gleichmäßige Aufteilung der Elternzeit muss gesellschaftlich anerkannt werden", regt Petra Erbrath von der katholischen Frauengemeinschaft an. "Außerdem fordert die kfd einen flächendeckenden Ausbau von Kindertageseinrichtungen und Änderungen im Steuer- und Sozialversicherungsrecht."

Der Tag der gleichen Bezahlung bezeichnet das symbolische Datum, an dem Frauen rechnerisch die Gehaltssumme erreicht haben, die Männer schon am 31. Dezember des vorherigen Jahres erhalten haben. 2011 ist das der 25. März.

An diesem Tag werden, so hoffen die Veranstalter, viele Damen mit roten Taschen unterwegs sein. Die Beutel stehen für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Um ein Zeichen gegen die leeren Geldbeutel zu setzen, erhalten Damen am Tag der gleichen Bezahlung in vielen Geschäften in Trier (vor allem in der Neustraße) 23 Prozent Rabatt auf ihren Einkauf. Vom 1. Januar bis zum 25. März sammeln die Organisatoren Unterschriften für ihr Anliegen.

Im Rahmen des Equal Pay Days wird beziehungsweise wurde der Film "We want Sex" in Kinos der Region vorgeführt. Die Geschichte des ersten Arbeitnehmerinnenstreiks in Großbritannien wird am 23. März um 19.30 Uhr im Filmhaus Broadway in Trier gezeigt. Frauen zahlen 23 Prozent weniger Eintritt als Männer. Anschließend gibt es einen kleinen Sektempfang. maj

Weitere Informationen im Internet unter www.equalpayday.de

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