Roter Bröckelfels bremst Verkehr an B 53

Schweich/Trier-Quint · Ein verwitternder Buntsandsteinfelsen an der B 53 zwischen Trier-Quint und Schweich hält seit 20 Jahren die Straßenverwaltung mit Sicherungseinbauten in Atem. Kurz vor Weihnachten musste die Fahrbahn wegen des herabfallenden Gesteins halbseitig gesperrt werden. Im Sommer ist eine Sicherungsaktion geplant.

Schweich/Trier-Quint. Am roten Felshang an der B 53 zwischen Schweich und Quint regelt seit Ende Dezember eine Baustellenampel den Einspurbetrieb. Vor den Weihnachtsfeiertagen hatte dort eine Streckenkontrolle des Landesbetriebs Mobilität (LBM) einen weiteren Abbruch von Teilen der Betonsicherung am Hang festgestellt. Da der Auffangraum hinter den Schutzplanken bereits gefüllt war, richtete die Straßenmeisterei Trier sicherheitshalber die halbseitige Sperrung ein.
Schon Ende der 80er Jahre beim Neubau der B-53-Umgehung von Ehrang bis Schweich-Issel war den Experten klar, dass es mit der Buntsandsteinformation am Hang Probleme geben würde. Dazu Hans-Michael Bartnick vom LBM in Trier auf Anfrage: "Um den Hang zu stabilisieren, wurde damals eine Spritzbetonsicherung mit leichter Verankerung am Felsen konzipiert. Sie sollte lediglich das typische Abbröckeln des weichen Sandsteins hinauszögern. Auch die am Straßenrand sichtbare Auffangvorrichtung mit geschlossener vierfacher Schutzplankenkonstruktion gehörte von Beginn an zur Sicherungsmaßnahme. Sie sollte abfallendes Felsmaterial noch vor der Fahrbahn auffangen. Sobald der Raum hinter den Schutzplanken bis zu einem gewissen Grad mit abgebröckeltem Gestein gefüllt war, wurde er geräumt."
Durch die fortschreitende Verwitterung des Felsens habe sich unter der Spritzbetonschale ein großflächiger Hohlraum gebildet. Dadurch bestehe die Gefahr, dass Teile der Schale oder der Felsböschung in Richtung Bundesstraße gleiten könnten.
Der LBM Trier bereitet daher seit Herbst 2012 eine umfassende Sicherungsmaßnahme vor. Es ist geplant, die Spritzbetonschale abzubrechen und die Felspartien, wenn erforderlich, abzufräsen. Das Fachteam Geotechnik des LBM Rheinland-Pfalz begleitet die Planungen. Bartnick: "Es wird künftig auf ein gleichmäßiges Verwittern der Felswand gesetzt. Eine weitere konstruktive Sicherung - etwa durch eine neue Spritzbetonschale - wird von den Geologen derzeit nicht empfohlen." Punktuell könnten kleinere Flächen mit einem Schutznetz gesichert werden. Verkehrsbehinderungen mit längeren Staus verursacht der Engpass laut Polizei Schweich nicht. Auch im Berufsverkehr ergeben sich keine größeren Probleme, wie etwa ein Schweicher Busunternehmen, das auch im Linienverkehr tätig ist, bestätigt. Nicht auszuschließen ist, dass seit Beginn der Einschränkung viele Pendler auf die Autobahn oder den Quinter Berg (L 47) ausweichen. f.k.
Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich von März bis Juni 2013 dauern. In dieser Zeit muss die Fahrspur an der Hangseite als Arbeitsraum und zur Absicherung gesperrt bleiben. Der Ampelbetrieb bleibt also. Wann genau die Arbeiten beginnen, steht noch nicht fest.

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