Rückblick auf das Zeitgeschehen

Trier · Momente des politischen Geschehens im Kurfürstlichen Palais: Die Ausstellung "Rückblende - Der deutsche Preis für politische Fotografie und Karikatur" ist zum sechsten Mal in Trier zu sehen.

Trier. Demonstranten bei Stuttgart 21, die Tragödie bei der Loveparade, der Abgang des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler: Das alles sind Ereignisse, die das vergangene Jahr geprägt haben. Die Rückblende, der deutsche Preis für politische Fotografie und Karikatur, bringt diese Ereignisse zurück ins Gedächtnis - auf Papier gebannt. Unterstützt wurde die Ausstellung vom Trierischen Volksfreund als Medienpartner.
Zum 27. Mal sind die besten Bilder von der Landesvertretung Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bund deutscher Zeitungsverleger ausgezeichnet worden. 100 bewegende Fotos und 50 erheiternde Karikaturen, die das politische Leben in Deutschland dokumentieren, sind nun in den Räumen der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier zu sehen.
"Es sind nützliche Gedächtnisstützen im medialen Gewitter", sagte ADD-Präsident Josef-Peter Mertes bei der Ausstellungseröffnung über die ausgewählten Arbeiten. Sie würden dabei helfen, sich zu erinnern, zeigten aber auch, wie schnell die Zeit vergehe. Denn von den strahlenden Helden des vergangenen Wettbewerbs Guido Westerwelle und Karl-Theodor zu Guttenberg sei in diesem Jahr nicht mehr viel zu sehen. Und mit Blick auf den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, der unter anderem Gegenstand der siegreichen Karikatur war, fügte Mertes hinzu: "Wir können von den Bildern auch lernen, wie tiefgreifend Vertrauen verloren gehen kann."
Zu sehen, welche Themen es in die Ausstellung schaffen, sei jedes Jahr wieder spannend, sagte der ADD-Präsident, der sich besonders über die bissigen Karikaturen freute.
Die Ausstellung ist noch bis zum 17. Juni jeweils Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr in den Räumen der ADD in Trier zu sehen.
Die Rückblende ist der höchstdotierte deutsche Wettbewerb für Bildjournalisten. 249 Fotografen und 61 Karikaturisten haben sich in diesem Jahr daran beteiligt. Die besten Deutungen des politischen Jahres 2010 lieferten der Fotograf Fabrizio Bensch (reuters), der den damaligen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin ablichtete, und Reiner Schwalme (Sächsische Zeitung) mit einer Karikatur zum Missbrauchsskandal der Kirche. hsc

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