Rückendeckung für Eishallen-Retter

Der Plan einer privaten Gesellschaft, die Trierer Eislaufhalle zu sanieren und zu betreiben, kommt bei Verwaltung und Stadtrat gut an. Bürgermeister Georg Bernarding lässt die rechtlichen und finanziellen Hintergründe prüfen.

 So wie Willi Hamann (rechts) vom ESC Trier hier um den Puck kämpft, setzen sich Freunde der Trierer Eislaufhalle für deren Rettung ein. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

So wie Willi Hamann (rechts) vom ESC Trier hier um den Puck kämpft, setzen sich Freunde der Trierer Eislaufhalle für deren Rettung ein. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Trier. Seit Herbst 2008 ist die städtische Eissporthalle an der Diedenhofener Straße in Trier oben ohne. Damals musste das baufällige Dach entfernt werden. Trotz guten Willens der Stadt fehlte mangels Geld jegliche Perspektive für eine Sanierung. Eissportclub (ESC), Eishockeyverein "Plätt Devils" und Eiskunstlaufverein starteten mit dem Förderverein "Eis Friends" das Benefizprojekt "Rettet die Eishalle".

Mitbestimmungsrecht bei Eintrittspreisen



Seit zwei Wochen ruhen die Hoffnungen auf dem ehrgeizigen Plan der Eisfreizeit GmbH in Gründung (der TV berichtete). Die Gesellschaft will insgesamt 2,2 Millionen Euro investieren. Ein neues Dach mit Fotovoltaikanlage und Anbauten mit Gastronomie sollen die Grundlage für ein attraktives, dauerhaft tragfähiges Angebot schaffen.

Als Pächter will die GmbH die Halle mit Unterstützung der Trierer Eissportvereine betreiben, die Saison ausdehnen und sogar im Sommer neue Publikumsmagnete bieten.

"Ich stehe der Sache sehr positiv gegenüber und bin sehr zuversichtlich, dass das funktioniert", sagt Sportdezernent Georg Bernarding (CDU) im Gespräch mit dem TV. "Allerdings hätten wir auch gar keine andere Wahl. Uns fehlt schlicht das Geld, um das Dach selbst zu errichten."

Die Verwaltung erarbeitet derzeit eine entsprechende Vorlage. Sie soll Mitte November im Stadtvorstand besprochen werden und danach zügig in den Dezernatsausschuss und den Stadtrat gelangen.

Geprüft werden müssen allerdings noch verschiedene rechtliche Dinge. Wenn die Stadt die Halle in private Hände gibt, könnte eine europaweite Ausschreibung erforderlich sein. Auch finanzielle Angelegenheiten sind noch zu klären, zum Beispiel die Höhe des städtischen Zuschusses.

Zudem will sich die Stadt ein Mitbestimmungsrecht bei Öffnungszeiten und Eintrittspreisen sichern. "Grundsätzlich wollen wir die Sache möglich machen. Wir müssen klären, ob es keine unüberwindbaren Hindernisse gibt", schränkt Bernarding ein.

Gesellschafter der GmbH sind der ESC-Vorsitzende Wolfgang Kinzig sowie der Trierer Gastronom und Eishockey-Schiedsrichter Eric Naunheim. "Wir haben allen Fraktionen und der Verwaltung unser Konzept geschickt und stellen es auch gerne persönlich vor", sagt Kinzig.

Die GmbH hat schon eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, Architekten-Entwürfe und eine Video-Animation in Auftrag gegeben. Eile ist geboten, denn: "Noch ein Jahr so brachzuliegen, würde die Anlage wohl nicht überstehen", warnt Kinzig.

Noch Bedenken bei der Linken



Für CDU-Fraktionssprecher Bertrand Adams liest sich die Konzeption sehr positiv: "Man muss sehen, wie das umsetzbar ist. Die Stadt würde nicht mehr so stark finanziell belastet."

"Wir wären die Letzten, die einer privaten Initiative einen Riegel vorschieben würden", betont FDP-Stadtchef Thomas Egger. "Wenn so viel Vorarbeit geleistet wurde, muss man sehen, dass man eine gute Anschubfinanzierung hinbekommt", sagt Hans-Willi Triesch (SPD).

Johannes Verbeek (Die Linke) sieht eher die Stadt in der Pflicht, weil es bei einem privaten Betreiber für den einzelnen Bürger in der Regel teurer werde. Die UBM will sich in ihrer Sitzung am Montag mit dem Thema befassen.

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