Ruheoase im Großstadttreiben

Seit etwas mehr als vier Jahren lebt und spielt die Miezen-Torfrau Anna Monz in Trier. Ob nach einem anstrengenden Training oder einer fordernden Vorlesung - warum der Palastgarten für sie immer wieder eine Anlaufstelle ist, um Ruhe zu finden, erzählt sie in der TV-Serie "Mein Zuhause".

 Miezen-Torfrau Anna Monz entspannt im Palastgarten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Miezen-Torfrau Anna Monz entspannt im Palastgarten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Palastgarten vor dem Kurfürstlichen Palais in Trier ist einfach perfekt! Ich komme gerne hierher, um in aller Ruhe spazieren zu gehen, ein Buch zu lesen oder nachzudenken. Es ist ein grüner Fleck in der Großstadt Trier und eine kleine Ruheoase. Da hier eigentlich hauptsächlich Touristen sind, die das Palais besichtigen, kennt mich in der Regel niemand, und so kann ich wirklich entspannen.

Aber nicht nur der Palastgarten, ganz Trier ist einfach eine tolle Stadt. Ich war zwar auch schon in anderen deutschen Städten, aber die waren zu groß, zu klein, zu hektisch, oder es war nichts los. Trier ist anders. Die Stadt ist einfach angenehm groß. Auf der einen Seite zwar eine Großstadt, aber generell findet man hier immer einen grünen Fleck - sei es an der Mosel, in den kleinen Parks oder eben hier im Palastgarten.

Auf Umwegen nach Trier



Dabei kam ich eigentlich auf Umwegen hierher: Meine Eltern sind gebürtige Trierer, aus beruflichen Gründen sind sie jedoch nach Marktl am Inn nach Bayern gezogen, wo ich auch geboren wurde. Von ihnen hab ich die Leidenschaft, Handball zu spielen. Beide sind selbst begeisterte Handballer, und so habe ich den Sport quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Schon als Kind hat meine Mama mich mit in die Halle genommen und später sogar selbst trainiert. Beim SV Wacker Burghausen habe ich angefangen zu spielen, und nach der zehnten Klasse war klar, dass ich auf einem Sport-Internat weitermache.

Da hat es gut gepasst, dass im selben Jahr in Trier das Handball-Internat eröffnet hat. Und weil ich Verwandte hier habe, war die Entscheidung, nach Trier zu kommen, schnell gefasst - darüber bin ich heute wirklich froh. 2009 habe ich das Internat verlassen, und da ich zu der Zeit schon bei den Trierer Miezen war, lag es nahe, mich auch in Trier an der Universität zu bewerben. Man muss die Sache realistisch sehen: Handballspielen macht enorm viel Spaß, aber zum einen kann ich es aus gesundheitlichen Gründen nicht mein ganzes Leben lang machen. Zum anderen verdient man als Handballspielerin in Deutschland nur wenig. Wir Handballspielerinnen haben alle noch ein zweites Standbein, und das ist bei mir das Psychologie-Studium. Klar ist es nicht immer leicht, so ein Lernfach mit rund 20 Stunden Training pro Woche plus einem Spiel am Wochenende zu vereinbaren und in beiden Bereichen konstant gute Leistungen zu bringen. Umso wichtiger ist da der Palastgarten, um von dem stressigen Alltagsgeschehen abzuschalten. Meine Zukunft kann ich mir auch gut in Trier vorstellen, denn ein Bereich der Psychologie ist die Sportpsychologie - damit hätte ich mein Hobby zum Beruf gemacht. In Trier hätte ich mit den Fußballern der Eintracht, der TBB und den Miezen auch genügend Anlaufstellen, mein Wissen in die Praxis umzusetzen.

Aufgezeichnet von Gianna Niewel

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