Rund um den Trierer "Maort"

TRIER. "Onsen Stadtpatrun" hat pünktlich zum Altstadtfest im "Sommer" "de Bullenhötz" geschickt. Diese und weitere amüsante Stöggelcher auf Trierer Platt gaben die Akteure des Mundartstammtisches vom Verein "Trierisch" am Altstadtfest-Sonntag im Restaurant Domstein zum Besten.

Ohne den Mundartstammtisch feiern die Trierer kein Altstadtfest. Im mit roten Geranien sommerlich geschmückten Innenhof des Restaurant Domstein trafen sich unter Regie von Walter Schrage die Verfechter von "Ons Spraoch" (Schrage), um beim Trank aus Trauben und Äpfeln Gedichte, Lieder und Verse auf Platt zu rezitieren. Muntere Reime um den Markt

So reisten sie in munteren Reimen rund um den Trierer Markt. Walter Schrage pries im Gedicht von Emil Arenz Petrus, "Onsen Stadtpatrun", der die Trierer mit schönem Wetter bedachte. Die warmen Jahreszeiten ließ Margit Maringer in "Sommer" (Emil Arenz) hochleben. Lieselotte Haupers erzählte in "Gaor neist dun" von ihrer liebsten Beschäftigung im Sommer und verriet, dass sie in "Mei Gäärdchie" hinterm Weisshauswald die beste Medizin, beruhigend wie Baldriantee, gegen Kummer und Sorgen fände. Episoden aus der Kindheit hatte Maria Koeny in den Gedichten "Maort-Kraom" und "Ons Gässi" aus eigener Feder im Gepäck, "De Bullenhötz" stammt von Hans Karl Schmitt. Deftige "Trierer Spezialitäten" (Werner Becker), keine Gaumenfreuden, sondern rustikale Neckereien, tischte Helmut Haag auf. "Es gibt neist Besseres als was Gutes"

Als sein Alter Ego Fischers Maathes besang Haag mit Mutterwitz "De berühmtesten Trierer" aus 2000 Jahren Stadtgeschichte. In "Wat brauchen mir noch Zeujen" (Werner Becker) stellte er die These auf, dass der Apfelbaum im Garten Eden wohl die Sorte Goldrenette gewesen sein muss, aus der erfrischender Viez hergestellt werden kann. "Es gibt neist Besseres als was Gutes", leitete Haag das Gedicht über den guten Geschmack von Adam und Eva ein. Hiltrud Schrage, Tochter des Mundartstammtisch-Moderators, komplettierte die illustre Runde mit ihren Betrachtungen von "De Gangolfsturm" (Carl Ladner), "De Weedermaacher" (Claire Prem) und "Gediemer" (Addi Merten). "Die Veranstaltung ist erst zu Ende, wenn wir alle gemeinsam die ersten Strophen des Moselliedes singen", forderte sie die gut gelaunten Gäste auf, die Trierer Hymne als gelungenen Ausklang des Mundartfrühschoppens am Altstadtfest anzustimmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort