Saarländischer Lausbubencharme mit Tiefgang

Longuich · Die Moselaner sind den Saarländern eine Nasenlänge voraus: Spontan haben Langhals & Dickkopp im Weinkulturgut Longen-Schlöder noch vor der eigentlichen Premiere eine Kostprobe ihres neuen Programms "Dehäm ous derr Fieß" (übersetzt: Zu Hause aus den Füßen) gegeben.

 Jürgen Brill (links) und Uli Schu plappern und singen an der Moesl auf Saarländisch. TV-Foto: Katja Bernardy

Jürgen Brill (links) und Uli Schu plappern und singen an der Moesl auf Saarländisch. TV-Foto: Katja Bernardy

Longuich. Was amüsant ist, kommt immer wieder: Zum dritten Mal hatten Markus und Sabine Longen das saarländische Duo Langhals und Dickkopp alias Jürgen Brill und Uli Schu nach Longuich in ihr Wein- und Kulturgut eingeladen. Das Risiko lag bei null, denn die beiden sind ein Garant für ein volles Haus und für einen vergnügten Abend.
"Wir haben uns ganz spontan entschieden, unser neues Programm zu spielen", verriet Langhals hinter den Kulissen. "Wir liefern eine Art Vorpremiere." "Dehäm ous derr Fieß" heißt Programm Nummer 17 der beiden Marpinger Künstler, deren gemeinsames Schaffen ins 30. Jahr geht. Was das Duo noch vor sich hat, hat Jürgen Brill (40) gerade hinter sich: einen Runden zu feiern.
Ein Schreckgespenst für den Mann an Flöte, Klarinette und allem, aus dem sich Töne locken lassen. Deswegen gibt es direkt zwei neue Titel, die sich mit dem Älterwerden befassen. "Ronder Gebortsdach" (runder Geburtstag) und "Mäi eerscht gro Hoor" (Mein erstes graues Haar).
Zwei Stunden lang erfreute sich das Publikum an "Dommgeschwätz" und "Mussik". Dickkopp alias Uli Schu und seinem Pendant entgeht im Alltag nichts. Stoff für ihre Programme ziehen sie etwa aus dem Marpinger Politik- und Dorfleben sowie aus dem spitzbübischen Beobachten von lieben und weniger lieben Zeitgenossen. Und eine gehörige Portion Selbstironie gehört dazu: Die eigene Vaterrolle wird genauso unter die Lupe und auf die Schippe genommen wie schräge Senioren und die Handtasche der Liebsten. "Watt Fraue en derr Handtasch haan" (Was Frauen in der Handtasche haben) bietet Material für ein ganzes Stück. Und die Plattexperten bekennen sich im neuen Programm mit der exklusiven Saarlandhymne "Mer sen Saarländer" (Wir sind Saarländer) zu ihrer Heimat.
Die Vorpremiere war gelungen - das Publikum ließ Langhals und Dickkopp nicht ohne Zugabe von der Bühne. Sie ließen sich nicht lange bitten und versprühten noch eine weitere Viertelstunde saarländischen Lausbubencharme mit Tiefgang. Wer am 5. November "Dehäm ous derr Fieß" sein möchte, kann die eigentliche Premiere in der Bosener Mühle in Bosen erleben. kat

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