Bei einem Paketdienstleister im Industriepark Region Trier in Föhren ist am Freitagmorgen gegen 8 Uhr eine ätzende Flüssigkeit aus einem Karton ausgelaufen. Sofort rückten Polizei und Feuerwehr an.

Nach Auskunft der Polizeiinspektion Schweich war wohl ein Karton beim Transport oder Verladen beschädigt worden. Als Folge davon konnte die Flüssigkeit austreten. Geistesgegenwärtig hätten Mitarbeiter den Karton auslaufsicher in einem Fass deponiert. Durch das Einatmen der dabei entstandenen Dämpfe seien jedoch drei Mitarbeiter leicht verletzt und zunächst zur Beobachtung in Krankenhäuser gebracht worden. Beim Inhalt des Kartons könnte es sich um Salzsäure gehandelt haben, die genaue Stoffzusammensetzung ist noch nicht bekannt. Nach ersten Recherchen an den verätzten Gebinden dürften mehrere 100 Milliliter ausgetreten sein.

Ob diesem Transportunfall strafrechtlich relevantes Verhalten zugrunde liegt, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Im Einsatz befanden sich etwa 40 Feuerwehrleute der Wehren Föhren, Hetzerath, Riol und Bekond unter Leitung des Wehrleiters der Verbandsgemeinde Schweich sowie der Gefahrstoffzug aus Trier-Saarburg, DRK, Malteser und die Polizeiinspektion Schweich. red/siko
EXTRA: WAS BEWIRKT SALZSÄURE?

Salzsäure (Chlorwasserstoffsäure, HCl) ist ein farbloses, nicht brennbares Gas, das einen reizenden und stechenden Geruch hat. Es wird oft für die Reinigung und Sterilisation verwendet und kommt meist als wässrige Lösung vor. Die Säure ist sehr giftig. Akute Auswirkungen sind nach einem Kontakt mit Salzsäure unter anderem brennende Augen und eine Reizung von Hals-, Nasen-und Atemwegen. Die Säure kann zu starken und lebensgefährlichen Verätzungen der Haut und der Schleimhäute führen.