Salve, Frolando!
Trier-Ehrang · Zu Fuß über die Alpen bis in die Ewige Stadt: Fast genau drei Monate hat Roland Grundheber auf Wanderschaft verbracht und ist vom Trierer Dom bis nach Rom gelaufen - zuletzt bei Temperaturen um 40 Grad. Vergangene Woche erreichte er die italienische Hauptstadt und ist jetzt wieder zurück - zu Hause im Trierer Stadtteil Ehrang.
Trier-Ehrang. Gesund und munter ist der Ehranger Künstler Roland Grundheber wieder in der Heimat angekommen. "Die Füße sind wie neu!", sagt Grundheber und tätschelt sie dankbar. "Ihr habt mich bis nach Rom getragen!"
Als er an der Adria "irgendwann keine Sonnenschirme mehr sehen konnte", wanderte er quer durch Umbrien - bei Temperaturen um 40 oder 42 Grad. Dort entdeckte er wunderschöne touristisch unerschlossene Bergdörfer, erfuhr herzliche Aufnahme, als er völlig erschöpft um Wasser bat und wurde mit kiloweise frischem Gemüse beschenkt.
Die letzten 120 Kilometer vor Rom wurden bei extremer Hitze und viel Verkehr anstrengend. "Ich habe wirklich gedacht, dass ich Rom wohl sehen werde, aber nur noch von oben", deutet Grundheber zum Himmel. Entlang einer Zufahrtsstraße ohne Radweg, gesäumt von Bergen von Plastikflaschen, wanderte Grundheber auf direktem Weg nach Rom. Die Busse seien nur mit Zentimeterabstand an ihm "vorbeigeschossen".
Eigentlich habe er sich vorgestellt, auf einer "Prachtstraße" in die italienische Metropole einzuziehen. Diese habe sich wenige Kilometer vor Rom als Autobahn entpuppt. "Ich habe mir dann meinen eigenen Triumphzug gemacht", schmunzelt Grundheber. Mit der Metro fuhr er mit Sicht aus der vordersten Kabine in die Stadt ein und erreichte glückstrahlend die Piazza del Popolo.
Ein paar Tage besichtigte Grundheber oder sein alter ego Clown Frolando die Stadt, die zwar "sehr antik ist, aber auch zünftige Preise hat". Übernachten konnte er in einem Schlafcontainer vor der Stadt.
Dann stieg er in den Zug und landete am Montag schließlich wieder in Trier.
Ein Buch will er über seine vielen Erlebnisse schreiben, auch einen Vortrag plant er. Und eine Ausstellung mit Bildern seiner Impressionen. Ob er noch eine Fernwanderung machen will? "Ja, Tibet! Das schau ich mir auch noch an!"Extra
Die Wanderung: Drei Monate war Grundheber unterwegs. Als Clown wanderte er 1800 Kilometer - teilweise auf römischen Fernwanderwegen wie der Via Claudia Augusta, manchmal auch auf Radwegen gen Süden. Dabei kam er durch das "Moskitoland" der Poebene und durch endlose "Sonnenschirm- und Liegestuhlplantagen" an der Adria. Erlebnisse mit einem Kettenhund, der italienischen Polizei, einem Trickbetrüger oder einem wütenden Straßenkünstler sind einige der Erfahrungen, die Grundheber machte. Aber auch Hilfsbereitschaft und menschliche Wärme. gsb