Samba für den Schutz der Erde

Trier · Mit einem Umzug vom Viehmarkt zur Porta Nigra hat die Lokale Agenda 21 auf die Uno-Konferenz für Umwelt und Entwicklung hingewiesen. Die Veranstalter blicken pessimistisch auf die aus Rio zu erwartenden Ergebnisse.

In Zeiten des Wutbürgers ist es nicht mehr leicht, einer Demonstration die gewünschte Aufmerksamkeit zu verschaffen. Um Beachtung zu finden, ist die Lokale Agenda 21 Trier mit viel Einfallsreichtum vom Viehmarkt zur Porta Nigra gezogen. Grund für den Protestmarsch war die zeitgleich in Rio de Janeiro eröffnete Umwelt- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen.

"In diesem Augenblick erklären die Regierungspräsidenten in Rio 20 Jahre nach der ersten Konferenz, wie wichtig Nachhaltigkeit ist. Gleichzeitig gibt es harte Verhandlungen über Abkommen. Wir fürchten, dass in Rio für die nachhaltige Entwicklung wenig herauskommt", sagte der Agenda-Vorsitzende Bernd Hamm. Eine bunte Schar von Stelzenläufern, Einradfahrern und Kindern des Mergener Hofs begleitete den Umzug. Eine Gruppe des Tanzstudios Bernadette Wacht sorgte für Samba-Stimmung.

Aufführungen der Theatergruppen Bühne 1 und Satiricon sowie des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses regten mit Beiträgen über Konsumverhalten und gesellschaftliche Wertemodelle zum Nachdenken an.

Vier Punkte für die Zukunft

An der Porta Nigra empfing Oberbürgermeister Klaus Jensen den mittlerweile um einige spontane Mitdemonstranten angewachsenen Zug. Neugierig verfolgte nicht nur er die künstlerisch gestaltete Verlesung des "Trierer Rio-Manifests" der Studentinnen Sook-Thing Wong und Sophie Lungershausen. Sie formulierten vier für die globale Zukunft wichtige Punkte:

Der Konsum muss nachhaltig sein.
Die Stadt wird erneuerbare Energien nutzen.
Die Wirtschaft wird fair und regional sein.
Die Gesellschaft wird ihr Leben selbst bestimmen.

Der für Samstag angekündigte Workshop "Visioning 2042 - Gutes Leben nach dem Öl" muss wegen zu weniger Anmeldungen ausfallen. Ein Ersatztermin wird noch gesucht.

Extra

Die Lokale Agenda 21 gibt es in Trier seit 1998. Weltweit gibt es solche Vereine. Sie folgen dem globalen Uno-Programm Agenda 21, das Maßnahmen in zahlreichen Politikfeldern definiert. Die Mitgliedsnationen sollen dies umsetzen, um die Lebens- und Wirtschaftsweise der Menschen zukunftsfähig zu gestalten. Die Vereine der Lokalen Agenda folgen dem Gedanken: "Global denken - lokal handeln". aff

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