Sattes Plus für den Osburger Forst

Osburg · Der Osburger Gemeindewald wirft in diesem Jahr 100 000 Euro Gewinn ab. Für 2013 kalkuliert der Revierleiter mit 36 000 Euro einen deutlich geringeren Überschuss ein. Gründe für die vorsichtige Rechnung seien etwa Kündigungen bei wichtigen Holzabnehmern und die Euro-Krise.

Osburg. Beruhigende Nachrichten hatte Bernhard Buss, Leiter des Forstamts Hochwald, für den Osburger Gemeinderat im Gepäck: "Das laufende Jahr war für den Forst ganz erfolgreich", verkündete er den Ratsmitgliedern. Gemeinsam mit Revierleiter Clemens Philipps stellte Buss den Forstwirtschaftsplan für 2013 vor - und gab auch den erwarteten Gewinn für 2012 bekannt. "Wir erzielen einen Überschuss von 100 000 Euro."
Laut Buss haben die Forstmitarbeiter in diesem Jahr alle Vorhaben "planmäßig" umgesetzt. Es gab keine schweren Stürme und kaum Schäden durch Borkenkäfer, "dank des kühlen und feuchten Sommers". Somit habe es auch keine Einschränkungen für den Holzverkauf gegeben, der die "hauptbestimmende Größe für den Erfolg des Forstbetriebs" sei. Für 2013 hat Buss im Forstwirtschaftsplan allerdings "etwas vorsichtiger kalkuliert". Als Begründung nannte der Amtsleiter die andauernde Euro-Krise und deren mögliche Auswirkungen auf den Holzverkauf. Zudem hätten zwei Großkunden des Osburger Gemeindewalds angekündigt, Mitarbeiter zu entlassen.
Mehr Eiche als Buche


Für das nächste Jahr rechnet Revierleiter Philipps deshalb mit 250 000 Euro Einnahmen und Ausgaben von 214 000 Euro, unter anderem für Lohnkosten, Wegebau und die maschinelle Holz-ernte. Damit bliebe ein Überschuss von 36 000 Euro. "Wenn\'s gutläuft, kann das auch etwas mehr sein", erklärte Buss. Der Gemeinderat beschloss den Plan einstimmig.
Laut Revierleiter Philipps sollen im Osburger Wald 2013 etwa 3880 Festmeter Holz geerntet werden, davon 3300 Festmeter Nadelholz. An Laubbäumen soll mehr Eiche als Buche geschlagen werden. Entlang der Osburger Jagdhütte werde der Buchenbestand mit Hilfe von Landeszuschüssen weiter aufgebaut, kündigte Philipps an. Kosten: 18 000 Euro. Auf 20 Hektar soll dort als Ausgleichsfläche für das Neubaugebiet ein Buchenwald entstehen. Philipps: "Das ist momentan ein teurer Aufwand, aber nur eine temporäre Sache von vier, fünf Jahren."
Auf Beschluss des Gemeinderats wird das Osburger Holz 2013 erstmals versteigert - wie es in Lorscheid oder Farschweiler bereits probiert wurde. Für die Einheimischen sind laut Philipps 500 Festmeter Brennholz vorgesehen.
Bisher erstellte der Revierleiter Listen anhand von Vorbestellungen. Nach ihrer Reihenfolge auf der Liste teilte er den Kunden das Holz zu - was im Nachhinein zu einigen Klagen führte, "weil manch einer nur Birke bekommen hat, aber Buche wollte". Bei der Versteigerung dagegen, erläuterte Philipps, bekomme jeder "genau das Holz, das er gesehen hat". "Es ist das gerechteste Verfahren", bekräftige auch Amtsleiter Buss. Den Versteigerungswert des Holzes (Tax-Preis) hat die Gemeinde auf 34 Euro pro Raummeter festgelegt. cweb

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