Sauerkraut statt Pommes

Der Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen in Deutschland. Beim 3. Trierer Darmtag informierten Experten des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder und der Krebsberatung über Vorsorge- und Heilungsmöglichkeiten.

 Keine Chance dem Darmkrebs: Bei der Besichtigung der Endoskopie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder wurde auch das Verfahren der virtuellen Endoskopie vorgestellt. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Keine Chance dem Darmkrebs: Bei der Besichtigung der Endoskopie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder wurde auch das Verfahren der virtuellen Endoskopie vorgestellt. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. Werner (45) hat Glück im Unglück gehabt: "Hier sitzt mein Lebensretter", sagt er mit Blick auf Christian Kölbel, den Chefarzt der I. Medizinischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier. Bei einer Routineuntersuchung vor zwei Wochen wurde Blut im Stuhl festgestellt, der Professor riet zu einer Darmspiegelung - und stellte bei dieser Darmkrebs fest. "Ein unglaublicher Schock", sagt der sportliche Mann. "Vor einer Woche wurde ich operiert, ein Tumor wurde entfernt." Seine Heilungschancen seien sehr gut.Vorsorgliche Darmspiegelung

Allen Männern und Frauen ab 55 Jahren rät Christian Kölbel zu einer vorsorglichen Darmspiegelung alle zehn Jahre: "Sechs Prozent der Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs." Früherkennung sei sehr wichtig, ebenso eine gesunde Ernährung: "Wenig Fett, wenig Fleisch, viel Gemüse und Vorsicht bei Alkohol und Tabak." Beim 3. Trierer Darmtag im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder informierten die Chefärzte Christian Kölbel und Detlef Ockert sowie die Oberärzte Michael Knoll und Heinz Kirchen gemeinsam mit dem Patienten-Informationszentrum und der Trierer Beratungsstelle der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz über Darmkrebs und Dickdarmerkrankungen. Im Anschluss an die Vorträge über Vorsorge, Früherkennung, Operationsverfahren und medikamentöse Therapien konnte die Endoskopie des Brüderkrankenhauses besichtigt werden. Verfahren wie die virtuelle und die schlauchlose Endoskopie wurden vorgestellt. "Leider nehmen bislang deutlich weniger als fünf Prozent der Deutschen die Vorsorgeuntersuchungen wahr", sagt Christian Kölbel. Eine Darmspiegelung (Koloskopie) sei schmerzlos und dauere etwa eine Viertelstunde. "Das war überhaupt kein Problem", bestätigt Darmkrebs-Patient Werner. Auch er rät zur Vorsorge: "Stuhluntersuchungen sind absolut notwendig, auch in jüngeren Jahren!" Am 7. März wird ein begehbares Darmmodell am Kornmarkt zu sehen sein.

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