Saxofon statt Osterhase: Musiker treffen sich zum Jazz-Workshop

Trier · Ostern mit Jazzmusik zu verbringen ist eigentlich keine deutsche Tradition. Nur in Trier ist das etwas anders: Seit vielen Jahren findet hier der Jazz-Oster-Workshop statt und bringt Musikern aller Altersgruppen den Jazz näher.

Trier. Was tun an Ostern: Essen, Eier suchen, in Urlaub fahren? Oder vielleicht einmal Jazzmusik machen? Das ist dieses Jahr wieder mit dem Jazz-Oster-Workshop des Jazzclubs Trier möglich. Unter der Leitung von Nils Thoma und Helmut "Daisy" Becker wird zum 24. Mal von Karfreitag bis Ostersonntag musiziert - vormittags nach Instrumenten aufgeteilt, nachmittags in Bands. Alles wird von erfahrenen Dozenten betreut.In den vergangenen Jahren war der Workshop laut Vereinsvorsitzendem Nils Thoma immer ein voller Erfolg. Seit dem Jahr 2000 konnten sie schon über 1000 verschiedenen Musikern den Jazz näherbringen, 66 verschiedene Dozenten haben daran mitgewirkt. Schiefgelaufen ist laut Thoma so gut wie nie etwas: "Einmal hat eine Pianistin den Workshop vor dem abschließenden Konzert abgebrochen. Sie war selbst Pianolehrerin im klassischen Bereich und war sich im Jazz zu unsicher, um öffentlich zu spielen. Das war aber auch der einzige Fall."Vor allem freut sich Thoma jedes Mal auf das Grande Finale am Sonntagabend. Dann gibt es nämlich ein großes Konzert von allen Teilnehmern. Die Erfahrung und Routine von Thoma und Becker helfen dabei maßgeblich mit, dass das Konzert auch immer gut funktioniert: "Die Leute schlottern am Sonntag vor dem Auftritt natürlich immer ein wenig. Aber wir vom Team kennen das und können sie meist gut beruhigen. Dann zeigen sie auch wirklich, was sie in den Tagen zuvor gelernt haben."Laut Thoma ist der Workshop vor allem geeignet, um herauszufinden, in welcher Richtung man weiter an sich arbeiten möchte. Die Kurse streifen unterschiedliche Themengebiete und lassen den Teilnehmern die Wahl, wo sie sich weiter einarbeiten möchten. Betreut werden sie von bekannten Jazzmusikern, zum Beispiel Stephanie Neigel, Laia Genc und dem Trierer Christian Nink. Besonderheiten sind für dieses Jahr nicht eingeplant, der Jazzclub baut eher auf Kontinuität.Doch neben dem inhaltlich großen Angebot glänzt der Workshop laut Thoma auch mit seiner Atmosphäre: "Es ist eine Gemeinschaft von Leuten, die alle über dasselbe reden und zusammen lernen wollen." Der bisher jüngste Teilnehmer war zehn Jahre alt, die ältesten Musiker waren 75 und treten sogar zusammen noch als Running Wild Jazz Band auf. Die kollegiale Atmosphäre entsteht vor allem bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Diese werden im Programm des Workshops mit angeboten. Zur Essenszeit sei es bisher immer sehr gesellig zugegangen und sogar Bands wie die Jazzband Plan B sollen dort bereits gegründet worden sein.Die Finanzierung des Workshops funktioniert laut Thoma aus den Eintritt, Mitgliedsbeiträgen und Zuschüssen der Stadt Trier. Für den Verein sei es trotzdem ein Minusgeschäft von drei- bis fünftausend Euro. Diese ist Thoma aber gerne zu zahlen bereit: "Es ist einfach eine besondere Möglichkeit, Jazz zu lernen, intensiv Musik zu machen und Leute kennenzulernen."Der 24. Oster-Workshop beginnt am Gründonnerstag mit einem Dozentenkonzert. Der Workshop selbst findet vom 25. bis 27. März in der Tuchfabrik statt. Mitmachen kostet 140 Euro (für Vereinsmitglieder 110 Euro). Teilnehmer sollten ihr Instrument grundlegend beherrschen. Es gibt noch freie Plätze: Posaune (6), Gitarre (1), Klavier und Bass (je 3). Höhepunkt ist das Teilnehmerkonzert am Sonntagabend (Eintritt 12 Euro). jazz-club-trier.de

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