Schadstoffe im Hafen: Bericht kommt später

Der für April angekündigte Bericht der Zentralen Expertengruppe Umweltschutz (Zeus) wird erst im Juli fertig sein. Die Zeus hat im Januar die Schadstoffbelastungen im Trierer Hafen untersucht.

Trier. (jp) Die Zentrale Expertengruppe Umweltschutz ist eine Spezialeinheit, die landesweit operiert und dabei nicht von bürokratischen Hürden oder mit Eifersucht bewachten Zuständigkeiten einzelner Ämter eingeengt wird. Eine im Ämterdschungel ungewöhnlich hohe Flexibilität. Die 1988 gegründete Zeus ist eine mit Ingenieuren und Naturwissenschaftlern besetzte Stabsstelle des Landesumweltamts und nur dessen Präsidenten unterstellt.

Das Team kann jede denkbare umweltspezifische Problematik ins Visier nehmen.

Diese Spezialeinheit hat im Januar in Trier ermittelt. Im Industriegebiet Trierer Hafen suchten die Umweltfahnder nach den Quellen der vom Landesumweltamt festgestellten zu hohen Schwermetall-Emissionen (der TV berichtete mehrfach). Im April sollte der Abschlussbericht fertig sein, doch den Termin wird die Zeus nicht einhalten können.

"Die Ursache der Verzögerung ist eine langfristige Erkrankung des Zeus-Leiters", meldet Bernhard Schmidt von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. "Der Bericht wird aller Voraussicht nach Ende Juni oder Anfang Juli vorliegen."

Die Schwermetall-Emissionen der stahlverarbeitenden Betriebe im Trierer Hafen standen bereits 2006 im Mittelpunkt einer Zeus-Untersuchung. Das Ergebnis war eindeutig: Hauptsächlich verantwortlich für die hohen Schwermetall-Konzentrationen in Luft und Boden waren das Trierer Stahlwerk (TSW) und die Theo Steil GmbH. Beide Firmen haben seitdem daran gearbeitet, die Emissionen zu verringern. Vor allem das Stahlwerk hat eine zweistellige Millionensumme in eine Modernisierung investiert.

Das hatte offensichtlich Folgen. Messungen in den Wohngebieten in Ruwer und Pfalzel und der Kenner Lay ergaben, dass die Luftverunreinigungen durch Schwermetall-Schwebstaub deutlich unter den Grenzwerten der europäischen Luftqualitätsrichtlinie liegt. Im Hafengebiet selbst sind die Schwermetall-Niederschläge jedoch weiterhin zu hoch - auch wenn nach einem Bericht der SGD Nord keine Gefahr für die Gesundheit der dort arbeitenden Menschen besteht.

Die Zeus soll wie bereits 2006 in ihrem Abschlussbericht die Betriebe nennen, die hohe Schadstoffkonzentrationen emittieren.

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