Schaufenster ins Reich der Mitte

Trier · Zum Tag der offenen Tür sind rund 100 Besucher ins Konfuziusinstitut Trier im Wissenschaftspark gekommen. Neben einigen Lektionen Chinesisch konnten die Gäste einen Blick in den chinesischen Alltag werfen und eine Szene aus einem Theaterstück anschauen.

Trier. Ein Fernsehgerät, zwei Mikrofone; über den Bildschirm flimmern chinesische Schriftzeichen. Yongsui Guo, die Direktorin des Konfuziusinstituts, ruft die ersten Sänger zum Karaoke-Wettbewerb auf. Mit dabei ist auch Angi Tank, die bisher noch kein Wort Chinesisch gesprochen, geschweige denn gesungen hat. Als Belohnung bekommt sie hinterher eine Musik-CD mit chinesischen Popsongs.
Nebenan schaut Angela Xiao kritisch einer Gruppe von meist deutschen Studenten zu. Sie leitet die chinesischsprachige Schauspieltruppe des Instituts. Auf dem Programm steht ein Klassiker der chinesischen Theaterliteratur: "Gewitter" von Cao Yu. "In dem Stück geht es, kurzgesagt, um eine chinesische Ödipusgeschichte", sagt die Sinologiestudentin Elisa Limbacher. Sie spielt in dem Stück eine der Hauptrollen.
"Der Tag der offenen Tür ist immer eine Chance, die Arbeit unseres Instituts vorzustellen", erklärt Martin Ehlen, Geschäftsführer des Konfuziusinstituts in Trier. Dazu gehöre neben dem Chinesischunterricht an der Universität Trier das Unterrichten an der Fachhochschule Trier und der Universität Luxemburg als auch einer Arbeitsgemeinschaft Chinesisch am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier. Weitere Aufgaben seien die Abnahme von staatlichen Chinesischtests, die beispielsweise Voraussetzung dafür seien, eine Schule oder die Universität in China zu besuchen.
"Es ist aber wichtig, dass wir den Deutschen einen Blick auf die chinesische Kultur erlauben", sagt Guo. Deshalb gebe es auch regelmäßig Vorträge oder Feiern, wie etwa zum chinesischen Neujahrstag. "Karaoke ist in China wirklich sehr beliebt. Die Leute haben keine Hemmungen aufzustehen und ein Lied zu singen", unterstreicht Ehlen, als er erklärt, wie wichtig neben der Sprachvermittlung auch das Vorleben der Kultur sei. itz
Extra

Das Konfuziusinstitut Trier bietet als einer der Kooperationspartner der Volkshochschule Trier die Vortragsreihe "China heute" an: 22. November: "Ist China eine militärische Bedrohung? Die Rolle der Volksbefreiungsarmee", Referent: Martin Wagener, Trier; Dienstag, 6. Dezember: "Eigentum in China - das Werden eines Rechtsstaats", Hinrich Julius, Heidelberg; 10. Januar: "Wirtschaftswunder 2.0? - Chinas Wirtschaft auf dem Weg vom Export- zum Binnenmarktfokus", Markus Taube, Duisburg; 17. Januar: "Chinas Energiehunger: Herausforderung für Umwelt- und Klimaschutz", Eva Sternfeld, Berlin; 24. Januar: "Religionspolitik und die aktuelle Situation der Religionen in der VR China", Christian Meyer, Erlangen. Alle Vorträge finden im Palais Walderdorff statt. Beginn ist jeweils 19.30 Uhr. itz

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