Schlagloch ärgert Ruwerer Autofahrer

Trier-Ruwer · Kleines Loch, große Wirkung: Drei Monate ist es her, dass Bauarbeiter die Straße hinter der Ruwerer Kirche aufrissen. Die Deckschicht fehlt bis heute, Autofahrer müssen einen großen Bogen nehmen. Jetzt führt auch noch eine Umleitungsstrecke über die Kreuzung.

 Autofahrer müssen an der Kreuzung von Kenner Weg und Longkampstraße einen großen Bogen machen. Der Grund: ein fünf Meter großes Loch, das Arbeiter im Dienste der Telekom vor drei Monaten buddelten – und dann offenbar vergaßen. TV-Foto: Tobias Senzig

Autofahrer müssen an der Kreuzung von Kenner Weg und Longkampstraße einen großen Bogen machen. Der Grund: ein fünf Meter großes Loch, das Arbeiter im Dienste der Telekom vor drei Monaten buddelten – und dann offenbar vergaßen. TV-Foto: Tobias Senzig

Trier-Ruwer. "Das ist doch nicht normal", schimpft Monika Thenot. Die Ruwerer Ortsvorsteherin ärgert sich über ein hartnäckiges Schlagloch in ihrem Stadtteil. Drei Monate ist es her, dass Bauarbeiter die Kreuzung von Kenner Weg und Longkampstraße aufrissen. Metertief buddelten sie damals mit Schaufel und Bagger in den Boden. Nach einigen Tagen schütteten sie das Loch wieder zu. Doch anstatt auch die Straße wieder zu reparieren, versahen sie ihr Werk mit zwei Barken - und verschwanden. Nicht nur die Anwohner des östlichen Teils von Ruwer, auch der Stadtbus quält sich seitdem an den Schildern vorbei. Vor einer Woche wurde zudem die Straße zwischen Ruwer und Eitelsbach gesperrt - und die Umleitung führt über das Schlagloch hinter der Ruwerer Kirche.
Wie kann es sein, dass eine unfertige Straße monatelang den Verkehr behindert? "Das wird von der Stadt nicht gebilligt", sagt Ralf Frühauf von der Stadtverwaltung auf Anfrage des TV. Doch bei mehr als 1000 Aufbruchmeldungen pro Jahr käme es vor, dass einzelne Vorgänge nicht sofort bearbeitet würden. Denn nicht Kommune sei für die Baustelle verantwortlich, sondern die Telekom: Die baut dort "ein Versorgungsnetz für schnelleres Internet", sagt Frühauf.
Stadt weiß nichts von Umleitung


Von der Umleitungsstrecke erfährt die Stadtverwaltung offenbar zum ersten Mal durch den TV: "Da der Stadt darüber keine Informationen vorliegen, ist eine Koordination schwierig", sagt Frühauf. Mit dem Landesbetrieb Mobilität, der an der Straße nach Eitelsbach werkelt und die Umleitung eingerichtet hat, sei nun aber ein Gesprächstermin vereinbart. Das Thema: "Koordinierung".

Dass das Loch in Ruwer ein Sonderfall ist, wusste die Stadt spätestens seit Anfang Mai. Damals machte Ortsvorsteherin Thenot die Behörde auf die "Schlafbaustelle" aufmerksam. Die Stadtverwaltung schrieb daraufhin die Telekom an und wies auch die ausführende Baufirma auf ihre Pflicht hin. Passiert ist seitdem nichts. "Laut Aussage der Telekom wurden die abschließenden Arbeiten aufgrund zahlreicher Projekte der Firma immer wieder verschoben", sagt Frühauf.
Ortsvorsteherin Thenot ist mit dieser Antwort nicht zufrieden "Die Versorger gehen einfach darüber hinweg, wenn sie zu etwas aufgefordert werden", sagt sie. "Es ist schlimm, dass sich die Unternehmen so etwas einfach herausnehmen können."
Immerhin scheint die TV-Anfrage etwas Bewegung in die Sache gebracht zu haben: "Nach erneuter Rückfrage bei der Telekom werden die Arbeiten in den nächste Tagen ausgeführt", sagt Ralf Frühauf. Die Ruwerer hoffen, dass bis dahin keine anderen Projekte dazwischenkommen.

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