Schlechteste Freibadsaison seit Jahren

Trier · 185 000 Euro hat die Stadt Trier 2011 aus den Eintrittsgeldern für ihre beiden Freibäder Nord und Süd eingenommen. Gerechnet hatte sie alleine aus den Ticketverkäufen fürs Südbad mit 216 000 Euro. Die schlechteste Besucherbilanz der vergangenen Jahre führt das städtische Sportamt auf das kalte Sommerwetter zurück.

Trier. Das unbeständige und häufig kühle Sommerwetter ist wohl daran schuld: Mit 103 969 Besuchern haben die beiden Trierer Freibäder 2011 die schlechteste Besucherbilanz der vergangenen Jahre verzeichnet.
Ins Südbad kamen nur 50 598 Badegäste - 2010 waren es noch knapp 101 000. Im beheizten Nordbad, das verstärkt von Sportschwimmern genutzt wird und schon ab 30. April geöffnet hatte, lag die Zahl der Besucher mit 53 371 dagegen leicht über der Bilanz von 2010.
Weniger Einnahmen als erwartet


Insgesamt hat die Stadt aus dem Ticketverkauf für Nord- und Südbad 185 000 Euro eingenommen. Damit habe man laut städtischem Sportamt zwar "keinen Einbruch" erlitten im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Allerdings hatte die Stadtverwaltung zum Beginn der Saison die Ticketpreise erhöht. Die Tageskarten für Erwachsene beispielsweise um 25 Prozent (von 2,80 auf 3,50 Euro), den Eintritt für Jugendliche um ein Drittel (von 1,50 Euro auf zwei Euro).
Triers Sportdezernentin Angelika Birk hoffte durch die Preiserhöhung auf zusätzliche jährliche Einnahmen von 72 000 Euro. Insgesamt waren im städtischen Haushalt für das abgelaufene Jahr 216 000 Euro aus den Eintrittsgeldern der Freibäder einkalkuliert.
Die Kosten, die die Freibäder verursachen, hätte allerdings auch diese Summe nicht decken können. Die Bäder sind ein Zuschussgeschäft, und das Schlechtwetterrisiko, inklusive Mindereinnahmen, schultert die Stadt nicht nur beim Nordbad, das von ihr selbst betrieben wird, alleine. Unabhängig von Wetter und Besucherzahlen erhält der private Betreiber des Südbads, die Calypso GmbH aus der Nähe von Stuttgart, von der Stadt rund ums Jahr monatlich 44 000 Euro als fixen Betriebs- und Unterhaltskostenzuschuss. Aufs ganze Jahr gesehen beläuft sich dieser Zuschuss auf 528 000 Euro. Umgerechnet auf die 50 598 Südbad-Gäste in der Saison 2011 ergibt sich alleine daraus ein Pro-Kopf-Zuschuss von gut 10,40 Euro.
Stadt trägt Schlechtwetterrisiko


Dazu kommen in beiden Bädern die Personalkosten, die die Stadt trägt, und die - laut Sportamt - auch bei Schlechtwetterperioden nur marginal reduziert werden können. woc

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