Schlemmen, trinken und zur Ritsch kraxeln

Bei Temperaturen wie im Hochsommer sind Tausende Weinfreunde am Wochenende zum 26. Thörnicher Weinhöfefest gekommen. Die Winzer des kleinen Ortes waren wieder Garant für Bestes aus Keller und Küche.

Thörnich. Das Weinhöfefest im nur 185 Einwohner zählenden Weinort ist Tradition. Auch am Wochenende fanden bei der viertägigen Veranstaltung Tausende den Weg nach Thörnich. Die Straßen und freie Flächen rund um den Ort glichen zeitweise einem riesigen Parkplatz.
13 Straußwirtschaften


Ortsbürgermeister Hans-Peter Bixius erklärt: "Während in den größeren Weinhöfen immer rund 250 Gäste Platz finden, wechseln andere Besucher zur nächsten der insgesamt 13 Straußwirtschaften." Genaue Besucherzahlen zu ermitteln sei nicht möglich, da ein ständiges Kommen und Gehen herrsche. Brixius weiter: "Unser großer Vorteil besteht darin, dass die Winzerbetriebe oft nur wenige Meter auseinander liegen." Daher sei es für die Gäste kein Problem mal schnell zum Nachbarn zu wechseln. Alle 13 teilnehmenden Betriebe hielten gute Tropfen bereit und böten moseltypische Speisen und spezielle Thörnicher Gerichte an wie moselländische Sülze, Winzersteak, den Thörnischer Schlemmertopf oder auch gerupften Winzerkäse.
Das Fest bietet jährlich Besonderheiten. So gibt es freitags zur Eröffnung die beliebte Weinprobe durch die Winzerbetriebe, musikalisch begleitet von Jonatan Zelter und unterstützt von Janine Reichert, sowie die geführten Wanderungen durch die Thörnicher Ritsch. Spezialist und Fachmann dafür ist Kultur- und Weinbotschafter Hans Jonas. "Die weltbekannte Weinlage Thörischer Ritsch leitet sich vom brüchigen Grauschiefer der Lage ab. Über diesen Pfad kann man zu einem wunderschönen Aussichtspunkt auf der anderen Moselseite kraxeln."
Bei strahlendem Sonnenschein nehmen am späten Sonntagvormittag rund 70 Gäste teil. Sie werden nach dem Aufstieg mit einer tollen Aussicht und einem guten Thörnicher Riesling belohnt. Eine andere Besonderheit, die es sonst in keinem Winzerort gibt, ist das Bacchus-Gewinnspiel. Dazu gibt es für jeden Besucher einen Pass, den er mit den Stempeln der 13 Winzerhöfen füllen soll. Aus der Lostrommel wird dann derjenige gezogen, der im kommenden Frühjahr auf einer riesigen Waage gegen Wein aufgewogen wird. dis
Extra

Weine aus der Thörnicher Ritsch wurden schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts im englischen Königshaus getrunken. Sie begleiteten Konrad Adenauer auf seiner legendären Moskaureise im Jahr 1956, zu deren Anlass er der damaligen Moskauer Führung 30 Flaschen Thörnicher Ritsch schenkte. Quelle: www.gebruederludwig.de dis

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