Trier. "Meine Möbel sind erschwinglich, einfach aufzubauen und gut zu transportieren - der besondere Charakter entsteht durch Form und Material", erklärt der 30-jährige gelernte Schreiner Wolfgang Riegger. Tatsächlich sind Hocker, Bänke und Tische in wenigen Minuten zusammen "gesteckt", die von Riegger entwickelte Konstruktion macht Nägel, Schrauben und jegliche Metallteile unnötig. Das System basiert jeweils auf einer langen Diagonalen und zwei kurzen Senkrechten zu dieser, die in die Unterseiten der Tisch- oder Sitzflächen gefräst sind. In die Diagonale wird ein langes Beinteil in U-Form gesteckt, in die kurzen Ausfräsungen kommen kleinere, L-förmige Beine, die Standfestigkeit geben.Zunächst einfache Rechteck-Formen hat Riegger weiterentwickelt, sein Tisch "carrothead hpl" ist trapezförmig und vielwinkelig. Auch das Material variiert, von einfacheren Resopal-Platten bis zum hochglanzpolierten, durchgefärbten Acryl. Mit den Ergebnissen seiner Diplomarbeit, die von den Trierer Fachhochschul-Professoren Heribert Wiesemann und Ingo Krapf betreut wurde, hat Riegger beim Designwettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz teilgenommen. Bei der Preisverleihung durfte er seine Möbel, auf die er einen Gebrauchsmuster-Schutz angemeldet hat, zeigen. Auch bei der renommierten Kölner Möbelmesse erhielt er einen Ausstellungsplatz bei den Nachwuchsdesignern. "Aber der Möbelmarkt ist hart umkämpft", bedauert der Innenarchitekt, dass das Geschäft noch nicht richtig in Schwung gekommen ist. Jetzt will er erstmal Erfahrung sammeln in einem Architekturbüro für Raumgestaltung. Ein Bett nach dem gleichen Konstruktionsprinzip seiner Tische und Hocker ist nebenbei in Arbeit. Die TV-Serie "Erfindungen aus Trier" stellt Innovationen von Uni und FH vor. Nächstes Mal: Michael Schuth entwirft Hilfsmittel für Pflegebedürftige.