Schluss mit Rissen und Schlaglöchern

Mertesdorf · Bröckelnde Bordsteine, Schlaglöcher und Bodenwellen auf der Durchfahrt durch Mertesdorf: Darüber werden sich Autofahrer nicht mehr lange beschweren. Ab Herbst soll die Kreisstraße 77/78 erneuert werden. Zusätzlich plant die Ortsgemeinde Inseln und Engstellen, die den Verkehr verlangsamen sollen.

 Kaputte Bordsteine, tiefe Risse im Asphalt: Der Zustand der Mertesdorfer Ortsdurchfahrt soll sich bald bessern. Ein Ausbau ist für Herbst geplant.TV-Foto: Christa Weber

Kaputte Bordsteine, tiefe Risse im Asphalt: Der Zustand der Mertesdorfer Ortsdurchfahrt soll sich bald bessern. Ein Ausbau ist für Herbst geplant.TV-Foto: Christa Weber

Mertesdorf. Die Einwohner von Mertesdorf sind baustellenerprobt. 2012 wurden die Straße Zur Festung und der Feller Weg für rund 1,1 Millionen Euro saniert. In diesem Jahr steht schon das nächste Großprojekt an: In der Ortsdurchfahrt (K 77/78) werden auf 1,8 Kilometern Länge Fahrbahnen, Bordsteine, Straßenbeleuchtung, Wasserleitungen und Kanäle mit 180 Hausanschlüssen erneuert. Die Kosten dafür beziffert der Landesbetrieb Mobilität (LBM) auf etwa 1,5 Millionen Euro, die zum größten Teil der Landkreis Trier-Saarburg trägt (siehe Extra).
Sicher für Fußgänger


Die Arbeiten starten am oberern Ortsausgang in Richtung B 52 - laut LBM voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte. Die Ortsgemeinde hat für diesen Abschnitt besondere Wünsche vorgebracht: "Wir wollten die Verkehrssituation deutlich entschärfen, gerade in der Kurve", erläutert Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm (CDU). Deshalb werde die Straße verbreitert und auf Höhe der Einfahrt ins Baugebiet Johannisberg eine Linksabbiegespur eingerichtet.
Für Fußgänger soll eine Verbindung vom Feller Weg zur Hauptstraße geschaffen werden. Spaziergänger überquerten dort häufig die Fahrbahn in der Kurve, berichtet die Ortschefin. "Das ist schon sehr gefährlich." Um die Autofahrer vor der Kurve etwas "zu bremsen", soll eine Art Verkehrsinsel eingebaut werden.
Den Verkehr beruhigen soll außerdem eine Einbuchtung an der Hauptstraße in Höhe des Bürgerhauses. "Da steigen die Schüler in den Bus, insgesamt ist viel Fußgängerverkehr", begründet Wilhelm die Pläne. An den verkehrsberuhigenden Elementen wird sich die Ortsgemeinde finanziell beteiligen, ebenso an einer geplanten Gasleitung, die die Stadtwerke Trier zwischen Eitelsbacher Weg und Bürgerhaus verlegen soll. "Wir wollen die Versorgungslücke dort schließen", erläutert Wilhelm. Allerdings könne die Leitung vermutlich nicht unter dem Gehweg verlegt werden, was das Projekt verteuere. "Es ist derzeit noch völlig offen, ob und wie wir das schultern können."
Besonders "schwierig" wird nach Wilhelms Einschätzung der mittlere Bauabschnitt ab dem Eitelsbacher Weg. "Der Busverkehr wird dann komplett lahmgelegt, die Busse müssen wir ganz aus dem Ort rausnehmen", kündigt die Ortschefin an. Derzeit arbeitete man mit den Stadtwerken an einem Konzept, wie Schüler und Senioren dennoch transportiert werden könnten. "Aber das steht frühestens 2014 an."
Insgesamt soll der Ausbau der Ortsdurchfahrt laut LBM zwei Jahre dauern. Für die Anwohner eine Geduldsprobe: "Deren Belastung ist mir bewusst", sagt Wilhelm. Es sei schließlich das dritte große Projekt nach dem Ausbau Auf Krein und Zur Festung. Allerdings setzt sie weiter auf den bisher "sehr offenen Dialog mit den Bürgern".
Dass der lang ersehnte Ausbau nun Realität wird, freut die Ortsbürgermeisterin. "Wir sind froh, dass wir zugegriffen haben und noch im Rahmen des Kreisstraßenbauprogramms drankommen", sagt sie. Denn: "Wer weiß, ob der Kreis für solche Dinge auch künftig noch so viel Geld gibt."Extra

Der Ausbau der Kreisstraßen 77 und 78 durch Mertesdorf wird insgesamt etwa 1,5 Millionen Euro kosten. Davon übernimmt der Kreis Trier-Saarburg rund 1,1 Millionen Euro, die Ortsgemeinde Mertesdorf die restlichen 400 000 Euro etwa für Bordsteine, Verkehrsinseln und Straßenbeleuchtung. Die Verbandsgemeindewerke Ruwer tragen zusätzlich die Kosten für die Kanalerneuerung. Fördermittel für den Straßenausbau gibt es vom Land: Etwa 750 000 Euro erhält der Landkreis, circa 120 000 Euro die Ortsgemeinde. cweb

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