Schnäppchen-Jäger kamen zuhauf

TRIER. Eine neue Persönlichkeit wirbt ab sofort um Unterstützung für die Trierer Nothilfe: Helmut Leiendecker ist neues Mitglied und födert mit Benefiz-Veranstaltungen das Engagement der Nothilfe in Trier-Nord, Trier-West, Am Weidengraben, Namibia, Bulgarien und Äthiopien.

Fast so gut gefüllt wie die großen Konsumtempel war am letzten Adventssamstag der Second-Hand-Laden der Nothilfe. Nur, dass dort keine fabrikneue Ware von der Stange lockte, sondern Hemden im Retro-Stil oder Mäntel mit 40er-Jahre-Applikationen. Zum 20-jährigen Bestehen gab es im Laden der Trierer Nothilfe einen Sonderverkauf mit spottbilligen Preisen bei selbst gebackenem Kuchen, Sekt und Glühwein. In der Vorweihnachtszeit vor 20 Jahren, am 18. Dezember 1984, gründeten sieben Trierer den Verein Nothilfe. Die Hungerkatastrophe in Äthiopien gab den Ausschlag. Die Gründer fanden, dass sie sich mehr als genug Kleidung und Möbel leisten können, während es anderen selbst am Grundbedarf mangelt. Die Ungleichverteilung wollte die Nothilfe Trier mindern und besonders die armen Familien Trier-Nord unterstützen. Heute ist der Verein auf 150 Mitglieder angewachsen, davon sind 35 aktive ehrenamtliche Helfer. Diese Ehrenamtlichen sortieren im Second-Hand-Laden in der Thebäerstraße 24 die gespendete Kleidung, Wäsche, Schuhe, Haushaltsgeräte und Möbel und präsentieren sie zum Verkauf. Mit dem Erlös finanziert die Nothilfe ihre Projekte. Monatlich unterstützt die Nothilfe die Baby- und Krabbelstube und die Kindertagesstätte Trier-Nord, die Ganztagsschule in Trier-Nord sowie die Jugendarbeit im Don-Bosco-Haus und im Treffpunkt Am Weidengraben. Am 20. Geburtstag der Nothilfe wurden die Schnäppchen-Jäger beim Stöbern überrascht. Aus dem CD-Verkauf mit Autogrammstunde mit der Leiendecker Bloas und Thomas Kiessling wurde ein gemütliches Unplugged-Konzert. Sänger Helmut Leiendecker und seine Bandmitglieder zeigten sich anschließend begeistert von der Idee der Trierer Nothilfe und wurden Mitglieder. Ab sofort verkauft die Band ihre CDs im Second-Hand-Laden der Nothilfe und spendet einen Teil des Erlöses dem Verein. Auch Manfred Becker, besser bekannt als "Beckers Manni", gehörte zu den Schnäppchen-Jägern. "Für meine neue Wohnung habe ich mir einen Kleiderschrank und diese zwei Boxershorts gekauft", erklärt der Alleinunterhalter. Eine große Spielzeug-Küche hat es der zehnjährigen Angela Rossel angetan. Von ihrem Taschengeld zweigt sie fünf Euro ab und kann dann strahlend die kleinen Töpfe und Löffel einpacken. "Die bekommt meine Nichte zu Weihnachten geschenkt", erzählt sie. "Trotz der niedrigen Preise haben wir heute über 1000 Euro eingenommen", freut sich Vereins-Vorsitzender Friedhelm Biesdorf. "In den 20 Jahren haben wir zwei Millionen Euro Geld für Hilfsleistungen bekommen und das Doppelte an Sachleistungen", rechnet er vor. Kontakt: Trierer Nothilfe e.V. Telefon 0651/27755, Spenden: Trierer Nothilfe e.V. Spendenkonto 88 00 88, Sparkasse Trier (BLZ 585 501 30).

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