Schneegestöber mit Verspätung

Auf starken Schneefall ab dem Vormittag hatte sich die Region vorbereitet - doch Tief "Petra" erreichte Trier und Umgebung erst gegen Nachmittag. Dafür schneite es länger, als Wetterexperten erwartet hatten.

Trier/Saarburg/Hermeskeil. Warten auf den Schnee - mit Tief Petra, das gestern in der ganzen Region Schneefälle mit sich brachte, haben die Menschen in der Region bereits am Vormittag gerechnet. Darum wurde an vielen Schulen der Unterricht bereits vorzeitig beendet. "Wir haben nach Absprache mit einem Klimaexperten den Unterricht für den Nachmittag ausfallen lassen", sagte Bernhard Hügle, Leiter des Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasiums.

Zu groß sei die Angst gewesen, dass Kinder nachmittags nicht nach Hause kommen könnten. "Die Eltern haben unsere Entscheidung, den Unterricht aufgrund der Wetterprognose früher zu beenden, sehr positiv aufgefasst."

Auch an Schulen in Saarburg, Konz, Schweich, Hermeskeil und Waldrach wurden Schüler früher nach Hause geschickt. Auch an der Volkshochschule und der Musikschule Trier fiel der Nachmittagsunterricht aus.

Doch statt vormittags meldete sich Petra erst am frühen Nachmittag. "Das Tief war ein bisschen langsamer unterwegs, als wir erwartet hatten. Darum kam der Schnee erst später bei uns an", sagt Dominik Jung vom Wetterdienst wetter.net dem Trierischen Volksfreund.

Nicht nur die Schulen, sondern auch Stromversorger der Region hatten sich bereits im Vorfeld gewappnet und auf einen Zusammenbruch des Stromnetzes vorbereitet. "Alle Notstromaggregate sind vollgetankt. Wir sind auf den Winter vorbereitet", sagt Peter-Michael Knechtges, Leiter Netzbetrieb im RWE-Regionalzentrum in Trier.

Probleme hat Petra auch dem Güterverkehr bereitet: Auf sämtlichen Autobahnen Luxemburgs sowie in Teilen von Frankreich und Belgien galt bereits ab gestern Nachmittag ein Fahrverbot für alle Fahrzeuge, die schwerer als 7,5 Tonnen sind. "Die Lastwagen, die aus Deutschland nach Luxemburg einfahren wollten, standen deshalb zum Teil auf der Standspur", berichtet Karl-Peter Jochem von der Trierer Polizei.

Das Trierer Straßenreinigungsamt hatte seit Beginn der Schneefälle 20 Räumfahrzeuge und insgesamt 170 Mitarbeiter im Einsatz, um für freie Straßen und Fußwege zu sorgen.

Am Flughafen Hahn war man auf das Schneegestöber nach eigenen Aussagen gut vorbereitet. "Wir sind hier im Hunsrück, da schneit es nun mal. Auch wir am Flughafen sind Schnee gewohnt", betont Flughafensprecherin Katharina Woytassek.

Der Winterdienst des Flughafens sei seit Wochen im Einsatz. "Wir gehen nicht davon aus, dass irgendwelche Flüge ausfallen müssen", sagt sie. Allerdings habe man natürlich keinen Einfluss darauf, ob die Passagiere den Flughafen erreichen. Das Deutsche Rote Kreuz hatte im Lauf des Tages 300 Feldbetten an den Flughafen geliefert, falls Fluggäste vor Ort die Nacht verbringen müssten. "Dabei handelte es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, die wir bei jeder Unwetterwarnung treffen", so Woytassek. Auch am Luxemburger Flughafen lief der Betrieb bis zum Nachmittag ganz normal.

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