Schneekönige folgen Wintergeistern
BIEWER. Der traditionelle Biewerer Schärensprung zog auch in diesem Jahr wieder tausende Narren nach Biewer. Der Umzug bildete zugleich den Abschluss des Trierer Straßenkarnevals.
Wennmaskierte Menschen und feuchtfröhliche Pappnasen am helllichtenTag durch den Weißhauswald spazieren, dann können sie nur einZiel haben: den traditionellen Schärensprung in Biewer. SeitJahrzehnten schon lockt das närrische Treiben tausende Menschenaus der Region in den kleinen Trierer Stadtteil. Und der stehtschon Kopf, bevor die ersten Gruppen sich in Bewegung gesetzthaben. Über die keltischen Ursprünge des Schärensprungs gibt es nur relative Gewissheit; als ziemlich gesichert gilt, dass die Schären springend die Wintergeister austreiben und den Frühling willkommen heißen sollten. So gesehen hatten die Schären in diesem Jahr nicht mehr viel zu tun, hatte Petrus doch frühlingshafte Temperaturen und strahlenden Sonnenschein beschert. Vier weibliche und drei männliche Hexen hielten - das Tuch um den Kopf und den Reisigbesen in der Hand - die Tradition hoch. Und mit jedem Zugmeter reihten sich weitere Mittänzer unter die Schären.
Hinter denen bahnten sich derweil mehr als 50 Wagen und Fußgruppen ihren Weg durch die Menschenmasse, die begeistert "Helau" riefen und allerbester Laune waren. Da fiel auch nicht auf, dass Pfalzeler Schneekönige auf der frisch von den Wintergeistern befreiten Route auftauchten. Ihre "Superstars" mussten die Biewerer erst gar nicht suchen, hatten sich die Doppelgänger von Daniel, Juliette & Co. doch in den Zug eingereiht.
Wie in den Vorjahren profitierte der Biewerer Schärensprung auch in diesem Jahr wieder von der regen Teilnahme von Gruppen aus Pfalzel und Ehrang sowie weiteren Trierer Stadtteilen und Orten in der Region. Pfalzel und Ehrang hatten eigens ihre Prinzenpaare in den Nachbarort entsandt, was die Biewerer mit einem begeisterten Empfang dankten. Manfred Klinkhammer, Biewerer Löschzugführer, stand in diesem Jahr an der Spitze des Narrenzugs.
Für Freudensprünge sorgten Volker I. Dilldoab von Owisch Biewer und ihre Lieblichkeit, Waltraud I. von Ton und Töpfen. Auf ihr erstes Prinzenpaar seit sechs Jahren sind die Biewerer mächtig stolz. Und die närrischen Regenten wussten die Huldigungen ihrer Untertanen zu schätzen; sie überschütteten das Narrenvolk regelrecht mit süßen Sachen.
