Schnelle Hilfe aus Irsch

IRSCH. Menschlichkeit großgeschrieben: Im Katastrophenschutzzentrum des Malteser Hilfsdiensts (MHD) stehen die Helfer für den Ernstfall bereit.

Zwei Einheiten des MHD sind in Irsch stationiert: die Schnell-Einsatzgruppen Sanität und Verpflegung. Rund 90 ehrenamtliche Helfer halten sich für den Notfall bereit und sorgen für die Sicherheit bei Großveranstaltungen wie Stadtfesten oder Fußballspielen. Sie können außerdem bis zu 2000 Menschen mit Essen versorgen. Zwölf Fahrzeuge stehen in den Hallen in Irsch, darunter zwei Rettungswagen, drei Krankentransportwagen, zwei Mannschaftswagen und zwei LKW für den Transport von Küchenutensilien. Schnell zur Stelle waren die Malteser beim Großbrand in der Gneisenaustraße vor rund einem halben Jahr: Sie versorgten die Feuerwehrleute und die evakuierten Familien mit heißen Getränken. Viel zu tun hatten die Malteser beim Feller Bergrennen. Nach einem Blitzeinschlag mussten sie sieben Verletzte versorgen. Auch wenn viele der 90 aktiven Mitglieder aus anderen Stadtteilen und Gemeinden kommen: Die Organisation hat in Irsch eine lange Tradition. 1957 rief Pfarrer Heinrich Wirtz die Gruppe als erste der Diözese Trier ins Leben. Zunächst betreuten die Helfer sonntags Patienten im Elisabeth-Krankenhaus in Trier - schon damals herrschte Mangel an Pflegekräften. Zu dem, was sie mittlerweile sind, machte die Irscher Malteser Winfried Heidrich, der am 12. April dieses Jahres starb. "Für uns ist das ein schwerer Schlag", sagt sein Nachfolger als Zugführer, Werner Lamberty. "Wir wollen 2004 bei der Einweihung unseres neuen Garagenbaus das Zentrum ‚Winfried Heidrich-Haus' nennen." Eine Genehmigung der Malteser-Zentrale in Köln steht noch aus. 1968 trat Heidrich den Irscher Maltesern bei, wurde Truppführer, Gruppenführer und schließlich Zugführer. 1974 übernahm er außerdem das Amt des ehrenamtlichen Geschäftsführers. Unter seiner Regie vergrößerte sich die Ortsgruppe rasant. Bereits mit der Eingemeindung 1969 von Irsch zu Trier war der Irscher Malteser Hilfsdienst in den Katastrophenschutzplan der Stadt Trier eingebunden worden. Mitte der 70er Jahre wurden in Irsch die ersten bundeseigenen Krankentransportwagen stationiert. Die Fahrzeuge waren zum Teil bei Privatleuten und in städtischen Garagen untergestellt. In den ehemaligen Schweineställen der Irscher Burg, wo die Malteser Mitte der 60er-Jahre untergekommen waren, war nicht genug Platz. Bereits Mitte der 70er-Jahre hatten die Mitglieder die Idee, zu bauen, 1985 konnten sie schließlich ihre neue Unterkunft einweihen. Harte Zeiten kamen nach dem Mauerfall: Der Bund zog seine Fahrzeuge wieder ab. Die Organisation aber kaufte nach - mittlerweile gehören alle Fahrzeuge in den Hallen dem MHD. Anerkennung von Seiten des Landes wurde den Irschern im März zuteil: Das rheinland-pfälzische Innenministerium erkannte das Katastrophenschutzzentrum als zentrale Einrichtung des Landes an. Auch für die Zukunft sorgen die Malteser vor: Im Mai beschloss die Organisation, zusätzlich zur bestehenden eine neue Jugendgruppe für acht- bis elf-jährige Kinder zu gründen. Mit Spielen, Ausflügen und Grillabenden wollen sie den Nachwuchs für die Arbeit der Malteser begeistern. Bei Erste-Hilfe-Kursen sollen die Kinder lernen, wie sie bei einem Unfall helfen können. An zwei Informationstagen können sich Eltern und Kinder ein Bild von der Arbeit der neuen Jugendgruppe machen: am 19. Juli und am 30. August jeweils von 10 bis 16 Uhr.

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