Schnelle Leitungen fürs Internet

Farschweiler · Schnell im Internet surfen und in wenigen Minuten Dateien herunterladen können: Dieser Wunsch wird sich für die Bewohner von Osburg, Farschweiler, Herl, Lorscheid und Thomm noch in diesem Sommer erfüllen. Sie werden an ein neues DSL-Netz angeschlossen - dank einer Kooperation von RWE und Vodafone.

 Hans Dieter Taffner kontrolliert die Leerrohre in Farschweiler, in die bald das Glasfaserkabel fürs schnelle Internet eingezogen wird. TV-Foto: Christa Weber

Hans Dieter Taffner kontrolliert die Leerrohre in Farschweiler, in die bald das Glasfaserkabel fürs schnelle Internet eingezogen wird. TV-Foto: Christa Weber

Farschweiler. "Ohne Internet ist man heute aufgeschmissen", klagt Bernd Jacoby. Er wohnt mit seiner Familie in Farschweiler - und zwar seit fünf Jahren ohne Internet. Damals hatte er sich erfolglos um einen DSL-Anschluss bemüht. Laut Auskunft seines Telefonanbieters war die schnelle Datenübertragung für sein Haus aber nicht verfügbar. Eine langsame Verbindung per Modem brach ständig zusammen. Seitdem ist die Familie vom weltweiten Datennetz abgeschnitten - was sich nun ändern soll.
Denn die Gemeinden Farschweiler, Herl, Lorscheid, Osburg und Thomm werden bald ans schnelle Datennetz angeschlossen. Möglich machen dies der Energieversorger RWE AG und Internetanbieter Vodafone. Beide Unternehmen bauen seit Dezember 2011 auf eigene Kosten ein neues DSL-Netz in den Gemeinden aus. RWE verlegt dort im Rahmen notwendiger Tiefbauarbeiten für Stromkabel Leerrohre, in die später Glasfaserkabel für die schnelle Datenübertragung eingezogen werden. "Die Arbeiten werden in spätestens acht Wochen beendet sein", kündigt Rainer Jakobs vom RWE Regionalzentrum Trier an. Im Sommer soll das Netz in Betrieb gehen.
"Wenn alles glatt läuft, starten wir im August", erklärt Julia Repplinger, Vertriebsbeauftragte für den Fachhandel bei Vodafone. Der Netzanbieter erhält exklusives Vermarktungsrecht für die Leitungen. Wer das schnelle Internet nutzen will, muss einen Festnetz-/Internetvertrag mit Vodafone abschließen. Kosten: ab 30 Euro im Monat. Dafür gibt es eine Verbindung zwischen 25 und 50 Megabit pro Sekunde. Momentan verfügen manche Einwohner nur über eine Leistung von 0,4 Megabit.
Damit beim Wechsel vom alten zum neuen Netzanbieter alles problemlos klappt, arbeitet Vodafone mit dem Unternehmen TC Center aus Hermeskeil zusammen. Deren Mitarbeiter werden Interessenten vor Ort beraten. Die Sprechzeiten werden noch über die Ortsgemeinden bekanntgegeben.
Die Verbandsgemeinde Ruwer ist mit der Lösung zufrieden. Sowohl für Gewerbetreibende als auch für Privatleute sei eine schnelle Internetverbindung notwendig, sagt VG-Bürgermeister Bernhard Busch. Diese sicherzustellen, sehe die VG als "Aufgabe unserer allgemeinen Daseinsvorsorge" an. Für das neue Netz würden zudem keinerlei öffentliche Zuschüsse fällig.
Vodafone und RWE informieren am Freitag, 13. April, 19 Uhr, im Gemeindehaus Lorscheid über das neue DSL-Netz.
Extra

Bis 2016 sollen auch die restlichen Orte in der VG Ruwer Zugang zu schnellerem Internet erhalten. Derzeit prüft die Verwaltung über eine Onlineplattform der Breitband-Initiative Rheinland-Pfalz, ob unter den Marktteilnehmern ein Interesse besteht, in den 15 Gemeinden Internet-Breitbandanschlüsse mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 6 Megabit pro Sekunde anzubieten. Zu versorgen sind Bonerath, Gusterath, Gutweiler, Hinzenburg, Holzerath, Kasel, Korlingen, Mertesdorf, Morscheid, Ollmuth, Pluwig, Riveris, Schöndorf, Sommerau und Waldrach - innerhalb von drei Jahren und ohne öffentliche Zuschüsse. Das Verfahren läuft noch bis zum 30. April. cweb

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