Schnelle "Zigarre"

Die "Top 20" waren ihr Ziel gewesen, als Zwölfte kamen sie schließlich nach einer aufregenden und stressreichen Woche nach Hause. Die Studenten der Fachhochschule Trier setzten sich mit ihrem ultraleichten Brennstoffzellen-Fahrzeug gegen die Konkurrenz von 132 Teams aus aller Herren Länder beim "Shell-Eco-Marathon" im südfranzösischen Nogaro eindrucksvoll in Szene.

 Feinschliff an der „Zigarre“: Das Trierer FH-Team mit Manuel Sureck, Paul Spitz, Daniel Ruppert, Jakob Scholz, Bastian Morbach und Erik Wilhelmi (von links) vor dem Wettbewerb. TV-Foto: Archiv/Jürgen C. Braun

Feinschliff an der „Zigarre“: Das Trierer FH-Team mit Manuel Sureck, Paul Spitz, Daniel Ruppert, Jakob Scholz, Bastian Morbach und Erik Wilhelmi (von links) vor dem Wettbewerb. TV-Foto: Archiv/Jürgen C. Braun

Trier/Nogaro. Über ein Jahr lang "bastelten" die Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Trier am Projekt "Protron", etwa 60 "Studis" und sieben Professoren waren zwischenzeitlich am Werk, eine Gruppe von 16 FH-Absolventen hatte sich am 7. Mai auf den Weg gemacht, um mit banger Erwartung und klopfendem Herzen "Sekt oder Selters" einzufahren. Ihr Ultraleichtfahrzeug (circa 40 Kilogramm) hatten sie in einer speziell angefertigten Kiste in einen Mercedes-Sprinter verpackt. Mit Privatfahrzeugen und einem Wohnmobil für die beiden Fahrerinnen Meike Linn und Barbara Sicken ging es dann auf die 1200 Kilometer lange Reise in die Nähe von Bordeaux.Das erste Aufatmen gab es bei der technischen Abnahme: "Wir erhielten viel Lob für ein technisch ausgereiftes und sicheres Fahrzeug" schildert Projektleiter Erik Wilhelmi die ersten Mut machenden Eindrücke. Das aber sollte zunächst einmal das einzig Positive bleiben. Softwareprobleme hielten die Trierer Crew in den nächsten beiden Tagen in Atem. Das mit zwei Aggregaten (einem Anfahrmotor und einem später übernehmenden Permanentfahr-Motor) ausgerüstete Fahrzeug wollte nicht so, wie sich das Team das vorgestellt hatte. "Am Freitag hatten wir dann die Software-Probleme so einigermaßen in den Griff bekommen und konnten die ersten Turns abwickeln", erinnert sich Wilhelmi an die beiden Stresstage, an denen "wir so gut wie keinen Schlaf fanden."Samstag und Sonntag wurden dann die Wertungsläufe gefahren, "beim ersten Mal haben wir einen Sicherheitslauf hingelegt und kamen auf einen Wert von 1617 Kilometer". Doch damit gaben sich die Protron-Leute nicht zufrieden, der Antrieb wurde noch einmal umgebaut, die Software noch einmal optimiert. Am Sonntag wurden schließlich 1800 Kilometer daraus, und als das "windschlüpfrige Etwas auf Rädern" aus Trier schließlich auf dem besten Weg war, alle Erwartungen zu übertreffen, schmorte ein elektronisches Bauteil durch und bremste den moselanischen Forscher- und Fahrerdrang. Am Ende stand in ihrer Klasse (Brennstoffzellen-Fahrzeuge) schließlich Rang zwölf unter 132 weltweit angereisten Teams. Als das Team schließlich erschöpft, aber glücklich nach Hause kam, stand erst einmal Feiern auf dem Programm, zu Ende aber ist die ganze Geschichte noch lange nicht. "Wir wollen unser Fahrzeug weiter entwickeln und optimieren und dann im nächsten Jahr den Rekord angreifen", verrät Wilhelmi.

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