Schneller Brückenschlag

Schneller als zuletzt geplant soll die seit April gesperrte Aulbrücke in Triers Süden mit Hilfe eines Provisoriums wieder befahrbar sein. Nicht erst im Frühling, sondern noch in diesem Herbst soll der alte, marode Brückenüberbau abgerissen und durch Stahlelemente ersetzt werden.

 Die Markierungen sind schon zu sehen: Noch in diesem Jahr soll die gesperrte und marode Aulbrücke durch eine geliehene Aushilfsbrücke ersetzt und so Anfang 2009 die wichtige Verbindung zwischen Trier-Süd und den Höhenstadtteilen wieder für den Verkehr geöffnet werden. TV-Foto: Christiane Wolff

Die Markierungen sind schon zu sehen: Noch in diesem Jahr soll die gesperrte und marode Aulbrücke durch eine geliehene Aushilfsbrücke ersetzt und so Anfang 2009 die wichtige Verbindung zwischen Trier-Süd und den Höhenstadtteilen wieder für den Verkehr geöffnet werden. TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. Jahrelang verschleppt wurde die Sanierung der Aulbrücke, die Triers Süden mit den Höhenstadtteilen verbindet und auch eine wichtige Trasse in Richtung Konz ist. Im Juni 2005 musste die marode Brücke über die Eisenbahnlinie in Richtung Saarland schließlich für LKW und Busse gesperrt werden, im vergangenen April gar für sämtlichen Verkehr. Seitdem müssen tausende Pendler und Anlieger täglich weite Umwege in Kauf nehmen und die ansässigen Geschäftskunden kräftige Umsatzeinbußen wegen des fernbleibenden Durchgangsverkehrs hinnehmen.

Die Suche nach einer Lösung des Problems sorgte seit Jahresbeginn für viel Ärger, mehrere Versionen wurden von den politischen Gremien heftigst diskutiert (der TV berichtete). Im Juni zauberten Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani und Oberbürgermeister Klaus Jensen dann eine Alternative aus dem Hut, mit der schließlich alle zufrieden waren: Der marode Überbau soll durch geliehene Stahl-Elemente für die Dauer von maximal sechs Jahren ersetzt, die Brücke so relativ kostengünstig wieder befahrbar werden.

Leihbrücke für sechs Jahre



In der Zwischenzeit soll der geschätzt vier Millionen teure Neubau der Brücke mit Verlegung der dazugehörigen Trasse geplant und realisiert werden. Der Leih-Lösung hatte der Stadtrat im Juni zugestimmt. Im Frühling 2009 könne die Leihbrücke stehen, sagte Baudezernentin Kaes-Torchiani damals. Jetzt scheint es tatsächlich einmal schneller zu gehen als angekündigt: Schon in der zweiten Oktoberwoche sollen die Bauarbeiten beginnen.

Bereits am Mittwoch hatte der Kampfmittelräumdienst seine Arbeit aufgenommen: Denn die Bahnlinie, über die die Aulbrücke führt, gehörte im Zweiten Weltkrieg zu den Angriffszielen der Alliierten, im Erdreich muss daher mit Blindgängern gerechnet werden. Weil der Boden dort jedoch aufgeschüttet und kein Naturgrund ist, konnten die Sprengstoff-Spezialisten ihre Untersuchung nicht wie geplant durchführen. Denn für die dafür notwendigen Bohrlöcher, in die elektronische Geräte eingelassen werden, die radarartig das Gebiet nach Sprengkörpern durchsuchen können, war der Boden nicht fest genug. "Der Kampfmittelräumdienst wird deshalb bei allen Bodenarbeiten rund um die Brücke anwesend sein, um mögliche Gefahren erkennen und gegebenenfalls eingreifen zu können", erklärte Ralf Frühauf vom städtischen Presseamt auf TV-Anfrage.

Abriss-Termine mit Bahn abgesprochen



Der eigentliche Abriss des Überbaus der Brücke ist an mehreren Tagen im November geplant. Die Termine mussten mit der Bahn abgesprochen werden, weil der Zugverkehr an diesen Tagen umgeleitet werden muss. Die Ausschreibung für den Brückeneinsatz läuft nach Auskunft des städtischen Presseamts noch bis zum 4. September. Die Stadtverwaltung rechnet mit 460 000 Euro, die der Abriss des alten Überbaus und der Einbau der geliehenen Stahlelemente kosten werden - inklusive rund 30 000 Euro Leihgebühr für sechs Jahre.

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