Schönfelderhof investiert an der Mosel

Schweich · Voraussichtlich im August wird der Schönfelderhof, eine Einrichtung für Menschen mit psychischen Behinderungen in Zemmer, im Gewerbegebiet Schweich-Issel eine neue Betriebsstätte seiner St. Bernhards-Werkstätten beziehen. 50 Menschen werden künftig dort geschult und betreut; am Freitag wurde Richtfest gefeiert.

 Der Hausobere des Schönfelderhofs, Werner Schmitz (Mitte), erläutert Gästen beim Richtfest die Planung des neuen Werkstatt- und Schulungszentrums in Schweich-Issel. TV-Foto: Albert Follmann

Der Hausobere des Schönfelderhofs, Werner Schmitz (Mitte), erläutert Gästen beim Richtfest die Planung des neuen Werkstatt- und Schulungszentrums in Schweich-Issel. TV-Foto: Albert Follmann

Schweich. Die neue Dependance des Schönfelderhofs an der Mosel trägt noch die sehr förmliche Bezeichnung Zentrum für Bildung, Qualifizierung und Arbeit. Nach einem griffigen und einprägsamen Namen werde noch in Form eines Ideenwettbewerbs gesucht, sagte der Hausobere Werner Schmitz anlässlich des Richtfestes am Freitagmittag. Die geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sahen mit Erstaunen, dass der erst im September letzten Jahres begonnene Baukomplex schon weit fortgeschritten ist.Gute Bedingungen in Schweich


Voraussichtlich ab August sollen dort 50 psychisch beeinträchtigte Menschen betreut und für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Mögliche Einsatzgebiete seien Servicetätigkeiten in der Gastronomie oder in der Alten- und Gesundheitspflege, sagt Albert Mandler. Er ist Leiter der gemeindepsychiatrischen Einrichtungen des Schönfelderhofs. Zum Klientel gehörten beispielsweise Personen ohne Schulabschluss oder solche, die eine Ausbildung abgebrochen haben.
Die Stadt Schweich biete durch ihre Nähe zu Betrieben sowie die gute Infrastruktur und ÖPNV-Anbindung optimale Voraussetzungen, begründete der kaufmännische Leiter Matthias Gehlen die Standortwahl. Die Behindertenwerkstatt auf dem Schönfelderhof reiche platzmäßig nicht mehr aus. Für 130 Personen konzipiert, seien in den letzten Jahren dort 180 Menschen betreut worden.
Bauträger der etwa drei Millionen Euro teuren Immobilie in Issel ist die Firma Max Düpre. Das Hermeskeiler Bauunternehmen stellt dem Schönfelderhof das Haus schlüsselfertig zur Verfügung; dieser mietet sich dann langfristig ein. Es gibt zwei Hauptgebäude: Zum einen eine Schreinerei - die Holzwerkstatt zieht vom Schönfelderhof um - mit angegliedertem Bereich für Firmendienstleistungen, zum anderen den Trakt für Qualifizierungs- und Bildungsangebote. Hier sind unter anderem ein Computerraum, Schulungsräume und Räume zur "handwerklichen Erprobung" vorgesehen.
Das Schulungsgebäude hat eine Größe von 580 Quadratmetern, im Werkstattgebäude stünden 830 Quadratmeter zur Verfügung, erläuterte Bauleiter Max Düpre junior. Das knapp 4000 Quadratmeter große Grundstück ist über eine Einbahnstraße mit Zu- und Abfahrt angeschlossen; knapp 30 Parkplätze sollen entstehen.
Potenzielles Einzugsgebiet der neuen Bernhards-Werkstätten sind die Stadt Trier sowie die Kreise Daun, Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg.Extra

Seit dem Jahr 1920 werden Menschen mit psychischen Behinderungen auf dem Schönfelderhof in unmittelbarer Nähe des Eifelorts Zemmer betreut. Der Schönfelderhof unterhält in Trägerschaft des Vereins "Barmherzige Brüder Trier" gemeindepsychiatrische Betreuungsangebote für derzeit etwa 460 Menschen. Davon sind knapp 100 stationär in Zimmern untergebracht; 55 bekommen eine Intensivbetreuung in Wohngruppen. Mehr als 300 Personen leben in ambulanten, gemeindenahen Wohngemeinschaften. Rund 200 Mitarbeiter sind beschäftigt. In Schweich, Nähe Schwimmbad, betreibt der Schönfelderhof bereits ein Gemeindepsychiatrisches Betreuungszentrum (GPBZ). Die drei Säulen des GPBZ sind Wohnangebote, ambulante Dienste und teilstationäre Betreuung. alf

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