Schokolade für 500 Milliliter Blut

TRIER/TARFORST. (mew) Raus aus dem Hörsaal und ran an die Spritze – dies war das Motto vieler Studenten, die Im Treff in Tarforst Blut spendeten. Auch Anwohner ließen sich bei der vom "Rotaract" Club und dem DRK organisierten Blutspende die Körperflüssigkeit abzapfen.

Ruhig bewegen sich bei der Blutspende Im Treff in Tarforst die elektrischen Waagen, mit den sich stetig füllenden Blutbeuteln hin und her. Die Hektik voller Hörsäle können die Studenten, die dort spenden, vergessen. "Ich habe das noch nie gemacht, aber finde es gut, zumal mein Vater recht krank ist und ich auch mal wissen will, was meine Blutgruppe ist", erzählt Sarah, die Kunstgeschichte und Ägyptologie in Trier studiert. Auch wenn es ihr "erstes Mal" ist, wirkt die junge Frau sehr ruhig und fleißig an ihrem Pappbecher. Um den Flüssigkeitshaushalt auf die empfohlenen 2,5 Liter aufzufüllen und somit die Gefahr des Zusammenbruchs zu mindern, sollen die Spender viel trinken. Brötchen und Getränke für den Kreislauf

Das Prozedere - bis es zur Ader geht - bietet ausreichend Zeit: nach Anmeldung, Ausfüllen der Spenderkarte, Voruntersuchung, Blutdruck- und Pulsmessen, der Angabe der Personalien sowie einem Eisen- und Temperatur-Test sind die Becher geleert und die Freiwilligen bereit für die blutige Angelegenheit. Die meisten wirken entspannt, warten geduldig, bis ihr Körper die 500 Milliliter abgegeben hat. Fünf Minuten und 43 Sekunden - das ist der persönliche Rekord von Katharina. "Das war schnell", bestätigt Heiner Weih, als er die Nadel aus der Vene zieht. "Ich hab es mir wirklich schlimmer vorgestellt", sagt sie gelöst. Gemächlicher geht es am Nebentisch zu, wo sich Dorothee und Jan-Philipp bei Brötchen und Schokolade regenerieren. "Ach, so schaut deine normale Gesichtsfarbe aus", zieht sie ihn auf. "Ich hab eben gerade so die Kurve bekommen. Aber so, wie plötzlich alle auf mich zugestürzt sind, muss ich doch wirklich sehr blass geworden sein", erzählt er. "Man hat aber immer wieder das gute Gefühl, dass man was getan hat." Rund 350 Termine pro Jahr bieten laut Hans-Jörg Mühlenhoff vom Blutspendedienst in der Region die Gelegenheit zur guten Tat. Aufgrund der körperlichen Konstitution dürfen Männer höchstens sechs-, Frauen höchstens viermal in diesem Zeitraum spenden.

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