Schon früh ans Bauen denken

Trier · Das Angebot der Immobilien-Messe ist nun breiter gefächert: Nicht nur fertige Wohnungen, auch Dämmstoffe und Einrichtungen erwarten jetzt die Besucher. Manche Aussteller freuen sich dabei über weniger Besucher - aus gutem Grund.

Trier. Eher mäßiger Andrang bei den Immobilien- und Neubautagen am Wochenende - verärgert das nicht die Aussteller? Fast leer sind die Gänge zeitweise, nur einzelne Aussteller sind mit den wenigen Besuchern im Gespräch und informieren sie über Wohnungen, die bald zum Verkauf stehen oder über Möglichkeiten, ihre alten Wohnungen zu sanieren. Rund 500 Interessierte kommen am ersten Tag zur Bau- und Immobilienmesse in der Trierer Arena; am zweiten Tag dürften es etwas mehr gewesen sein.
Doch vielen Ausstellern ist genau das recht: "Lieber wenige potenzielle Kunden, die wirklich vorhaben, sich eine Wohnung anzuschaffen, als ein riesiger Andrang an Leuten, die nur Flyer mitnehmen", sagt Hermann Schmitz, der für Eifel-Haus fertige Wohnungen und Häuser in Trier und Luxemburg verkauft.
Wie Eifel-Haus kommen alle Aussteller aus Trier oder aus der Region. Im Bereich Immobilien werben Firmen für ihre fertigen Wohnungen, für Häuser, die nach den individuellen Wünschen des Kunden gebaut werden, und für Baufinanzierungen. Neu hinzugekommen ist dieses Jahr der Bereich Neubau und Sanierung. Im Erdgeschoss der Arena können sich Besucher, die den Bau selbst in die Hand nehmen wollen, über Dämmstoffe, über Fenster und Möbel aus Massivholz oder Öfen informieren. Der Trend: zurück zu natürlichen Materialien beim Bau.
Hier stellt auch Schreiner Otmar Kirsten mit seinem Sohn Jan aus. Die beiden können zwar einige potenzielle Kunden gewinnen, "aber bis auf den großen Andrang morgens, kurz nach Eröffnung der Messe, ist uns zu wenig los", sagt der Senior. Doch so eine Messe lohne sich trotzdem oft schon für eine Handvoll neugewonnener Kunden. "Die Kunden", sagt die Veranstalterin der Messe, Theresa Claus, "werden jedes Jahr jünger". Viele interessieren sich heute schon mit Anfang zwanzig für eine eigene Wohnung. Zu den jüngeren Besuchern zählen Andreas Dietzen (29) und Miriam Hau (30). "Wir wollen hier in der Region ein Haus bauen, aber heute entscheiden wir uns noch für nichts", sagt Hau.
Und welche Neuheiten man nächstes Jahr erwarten darf? "Smart Home ist dann wahrscheinlich schon so weit, dass es viele Kunden kennen und nachfragen", sagt Claus. Mithilfe intelligenter Haustechnik werden dann Licht, Heizung, Rollladen und vieles mehr per Smartphone steuerbar sein. bel

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