Schrecklicher Fund in der Küche

Opfer eines tragischen Unglücksfalls wurde am Mittwoch eine 85-Jährige in Herl. Die alleinstehende Frau war in ihrem Haus zunächst schwer gestürzt und hatte dann bei eingeschränktem Bewusstsein einen Schwelbrand ausgelöst. Die Raucheinwirkung und hoher Blutverlust führten schließlich zum Tod der Frau.

 Ermittlungen im Haus Bergstraße 5 abgeschlossen: Gegen 15 Uhr übernimmt ein Leichenwagen die Tote. TV-Foto: Agentur siko

Ermittlungen im Haus Bergstraße 5 abgeschlossen: Gegen 15 Uhr übernimmt ein Leichenwagen die Tote. TV-Foto: Agentur siko

Herl. Um 12.48 Uhr erhielt die Polizei Hermeskeil die Mitteilung, dass in einem Einfamilienhaus an der Herler Bergstraße eine Tote gefunden worden sei. Nach kurzer Zeit waren die Beamten unter der Leitung von Kriminaloberkommissarin Sandra Quinten am Unfallort. Gleichzeitig wurden in Wittlich der Rettungshubschrauber mit einem Notarzt sowie ein Rettungswagen des DRK Schweich alarmiert.

Fremdes Verschulden wird ausgeschlossen



Die Ermittlungen der Polizei hatten folgendes Ergebnis: Die alleinstehende verwitwete Dame war vermutlich schon am Morgen im Bad ihres Einfamilienhauses gestürzt und hatte sich eine stark blutende Kopfverletzung zugezogen. Offenbar gelang es ihr noch, sich in die Küche zu schleppen, wo sie bei bereits eingeschränktem Bewusstsein die Platten ihres Elektroherds einschaltete, bevor sie durch den hohen Blutverlust kollabierte. Die starke Hitze, die mehrere Stunden lang vom Herd aufstieg, löste schließlich in der Deckenverkleidung einen stark rauchenden Schwelbrand aus.

Einsatzleiterin Quinten: "Der Notarzt hat festgestellt, dass die Frau am Zusammenwirken von Kopfverletzung, Blutverlust und Raucheinwirkung verstorben ist. Es handelt sich um einen tragischen Unglücksfall. Ein fremdes Verschulden oder gar ein Verbrechen kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden."

Noch zur Mittagszeit geschlossene Rollläden



Ein Nachbar war gegen Mittag auf das Drama in dem Einfamilienhaus aufmerksam geworden: Als die Rollläden des Hauses zur Mittagszeit noch immer heruntergelassen waren, schöpfte er Verdacht.

Er benachrichtigte Manfred Hennen, einen Verwandten der Frau. Gemeinsam drangen die beiden Männer in das verqualmte Gebäude ein, fanden die Frau auf dem Küchenboden und alarmierten die Polizei. Wie sich später herausstellte, war die 85-Jährige zu diesem Zeitpunkt schon tot. Eine große Blutlache im Bad wies auf den eigentlichen Unglücksort hin, und die gesamte Einrichtung war von einer Rußschicht überzogen. Ein Feuerwehreinsatz war nicht erforderlich.

Manfred Hennen zum TV: "Ich war am Vormittag im Wald und kam mittags zum Essen heim, als ich erfuhr, dass etwas nicht stimmte. Ich wollte heute sowieso noch zur ihr hoch."

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