Schüler laufen für Indien

TRIER. (hme) Mit einer Gemeinschaftsaktion der Indien-Partnerschaft des Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG), der AVG-Schülervertretung und des Fachkollegiums Sport des AVG sollen indischen Schulkindern bisher nicht da gewesene Lernmöglichkeiten eröffnet werden.

 Solidaritätslauf: Quer durch die Trierer Innenstadt ging der Marathon zu Gunsten des AVG-Indien-Projekts.Foto: Hans Michael Engelke

Solidaritätslauf: Quer durch die Trierer Innenstadt ging der Marathon zu Gunsten des AVG-Indien-Projekts.Foto: Hans Michael Engelke

Gleich drei Schwerpunkte versuchten die Organisatoren bei der Gemeinschaftsaktion zu setzen. Einmal das sportliche Ereignis: Jede Klasse und jeder Kurs des AVG lief mit 42 Schülern, Eltern und Lehrern einen Marathonparcours von 42 Kilometern durch die Trierer Innenstadt. Zum Zweiten die Solidaritätsaktion: Jeder Läufer versuchte, so viele Sponsoren wie möglich für seinen Einsatz zu finden. Mit dem Erlös sollen in der Partnerschule im indischen Cowdalli vier neue Klassenräume gebaut werden. Dadurch wird die Schulzeit für die indischen Kinder verlängert und es kann ein Abschluss nach dem zehnten Schuljahr erworben werden. Auf diese Weise könnten die Schülerinnen und Schüler Zugang zu einem College oder später sogar zu einer Universität finden. Dies war bisher für arme Kinder in Indien nicht möglich.Junge Menschen zum Helfen motivieren

Als dritter Schwerpunkt wurde auf dem Schulhof ein Sommerfest als Rahmenprogramm geboten. Neben leckeren Angeboten unterhielt die Big Band des AVG mit bekannt guter Musik. Weiterhin gab es Streetball- und Hockey-Veranstaltungen, Schminkstände, Hüpfball, Sozius-Ski, Gipsmasken und vieles mehr. Zusätzlich zu den hochsommerlichen Temperaturen heizte die Rockband Chock-a-Block ab Mittag den Schülern richtig ein. "In diesem Jahr werden in Südindien mit der Unterstützung des AVG sieben neue Schulen fertig gestellt", resümiert Lehrer Josef Malat, einer der Hauptorganisatoren der Indienhilfe. "Gleichzeitig werden die Patenschaften mit den Schulkindern von Cowdalli weiter entwickelt. So wollen wir helfen, dass ein Schulbesuch bis zum zehnten Schuljahr möglich wird." Natürlich, so betonte Malat, wird niemand zum Laufen gezwungen. Die Aufgabe einer Unesco-Projekt-Schule sei es, junge Menschen zum Helfen einzuladen und zu motivieren, nicht zu zwingen. In diesem Sinne begegnet der engagierte Lehrer auch Kritikern. "Wenn überhaupt, dann sollten wir etwas für unsere Schule sammeln", war im Vorfeld von einigen Schülern zu hören. Den Schülern erklärte Malat: "Ihr seid Schüler einer Unesco-Projekt-Schule geworden, und unsere Schulgemeinschaft hat sich verpflichtet, im Rahmen der Einen-Welt-Idee Beiträge zur Förderung der sozialen Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich zu leisten. Mit 17 Cent pro Tag ermöglichen wir einem Kind in Indien den Schulbesuch!"

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